Indien feiert Unabhängigkeit

NEU DELHI dpa ■ Indiens Premier Manmohan Singh hat die Notwendigkeit der weiteren sozialen Entwicklung seines Landes unterstrichen. Aus Anlass des 60. Jahrestages der Unabhängigkeit betonte Singh gestern in der Hauptstadt Neu Delhi, Indien dürfe nicht aus Wohlstandsinseln bestehen, die von Armut umgeben seien. Das Problem der Unterernährung sei „eine nationale Schande“. Singh versicherte den 1,1 Milliarden Indern in seiner Rede an die Nation, seine Regierung werde neue Initiativen in den Bereichen Gesundheit, Erziehung, Gesundheitswesen, Umwelt und Landwirtschaft ergreifen. Er wies auf die Tatsache hin, dass die Früchte der schnell fortschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung nur wenigen Menschen zugute kämen. Die Feierlichkeiten im Roten Fort von Neu Delhi fanden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Allein in der Hauptstadt waren 70.000 Sicherheitskräfte aufgeboten, um Anschläge zu verhindern. Vor dem Hintergrund massiver innenpolitischer Probleme hatte das Nachbarland Pakistan bereits am Dienstag seinen 60. Unabhängigkeitstag gefeiert. Indien und Pakistan waren am 15. August 1947 um Mitternacht von Großbritannien aus der Kolonialherrschaft entlassen worden. Seitdem haben die Nachbarn drei Kriege gegeneinander geführt, zwei davon um die geteilte Region Kaschmir. Im Rahmen ihrer Friedensverhandlungen, die Indien und Pakistan 2004 aufgenommen haben, tauschten die Atommächte anlässlich der Unabhängigkeitsfeiern Gefangene aus.