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Außenminister Peres schwieg

■ Ausgangspunkt für die Annäherung zwischen Arafat und Assad ist der Mord an Abu Jihad

Jerusalem (wps) - Israelischen Quellen zufolge wurde der Mord an Abu Jihad, offiziell vom inneren Kreis des israelischen Kabinetts beschlossen und gebilligt. Das zehnköpfige innere Kabinett diskutierte den Anschlag zweimal, bevor es ihn billigte: das erste Mal nach der Entführung eines israelischen Busses in der Wüste Negev, das zweite Mal vorletzten Mittwoch. Es gab keine Abstimmung, aber gegen die Entscheidung sprach nur der frühere Verteidigungsminister Ezer Weizman. Erziehungsminister Navon, der ebenfalls gegen den Plan war, nahm an der Sitzung nicht teil. Außenminister Peres schließlich, der bei der ersten Sitzung gegen den Plan gesprochen hatte, hüllte sich auf der Mittwochssitzung in Schweigen. Die ursprünglichen Gegner des Plans gehören alle der Arbeiterpartei an; die beiden anderen Mitglieder der Arbeiterpartei im inneren Kabinett, Verteidigungsminister Rabin und Polizeiminister Bar–Lev, sprachen sich den Quellen zufolge für den Plan aus, der zwei Ziele verfolgen sollte: zu zeigen, daß jeder PLO–Führer ausgeschaltet werden kann, sowie die Bekämpfung des Aufstands, bei dessen Koordination Abu Jihad eine wichtige Rolle zugesprochen wurde. Die Operation wurde von einem kombinierten Team des Geheimdienstes Mossad, der Armee, der Marine und der Luftwaffe durchgeführt. Ein dreiköpfiges Vorauskommando mit libanesischen Pässen sorgte für Erkundung und Transport. Während 30 bis 40 Kommandoangehörige mit Schlauchbooten von einem israelischen Schiff abgesetzt wurden und dann in wenigen Minuten den Mord durchführten, kreiste eine Boeing 707 mit mehreren höheren Offizieren knapp außerhalb des tunesischen Luftraums und koordinierte die Aktion. Israel vermochte über mehrere Tage ein offizielles Schweigen aufrechtzuerhalten, obwohl PLO, arabische Staaten und die israelische Öffentlichkeit aus dem Ablauf längst auf den Urheber geschlossen hatten. Israel konnte sich so internationalen Verurteilungen entziehen. Inzwischen hat jedoch Ezer Weizman sich öffentlich gegen die Operation ausgesprochen und die israelische Urheberschaft implizit bestätigt.

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