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„Frisierte“ Arbeitslose

Hamburg (dpa) - Die CDU will der Arbeitslosigkeit durch Manipulation der Statistik zu Leibe rücken. Nach einem Bericht der Welt am Sonntag soll beim CDU–Bundesparteitag vom 12.bis 15. Juni in Wiesbaden ein Leitantrag beschlossen werden, wonach bei der monatlichen Bekanntgabe der Arbeitsmarktzahlen durch den Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit in Zukunft „differenzierte Zahlen“ vorgelegt werden sollen. In einem Arbeitspapier zur Diskussion auf dem Parteitag wird ausgeführt, daß von den rund 2,5 Millionen statistisch ausgewiesenen Arbeitslosen eine halbe Million einen Teilzeitarbeitsplatz suchen. Ein großer Teil davon sei mit einem vollbeschäftigten Ehepartner verheiratet. 300.000 Arbeitslose bezögen Arbeitslosengeld, betätigten sich aber gleichzeitig als Schwarzarbeiter. Weitere 300. 000 bis 400. 000 könnten nicht mehr vermittelt werden. Schon im März hatte Bundeskanzler Kohl Zweifel an der Statistik geäußert. Vor der Mittelstandsvereinigung der CDU meinte er kürzlich: „Ich stocke bei dem Begriff Massenarbeitslosigkeit, weil er der Wirklichkeit nicht entspricht.“ Es gebe in der Statistik viele Aussteiger. „Da sind Leute gemeldet, die nutzen die Gesellschaft aus und denken nicht daran zu arbeiten“.

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