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Madrid will „Jäger 90„-Anteil senken

Madrid (dpa) - Das spanische Verteidigungsministerium hat sich nach Presseberichten vom Donnerstag für eine Reduzierung der Beteiligung am europäischen Kampfflugzeug „Jäger 90“ von 13 auf rund acht Prozent ausgesprochen. Wie die Zeitung 'Diario 16‘ schrieb, erspare dies dem Land Ausgaben von umgerechnet drei Milliarden Mark.

Eine endgültige Entscheidung will Regierungschef Gonzalez, der schon vor Wochen die zu hohen Kosten des Projekts beklagt hatte, in Kürze fällen. Madrid hat sich an den Vorstudien zum „Jäger 90“ - das Projekt wird außerdem von der Bundesrepublik, Großbritannien und Italien getragen - zu 13 Prozent beteiligt und bisher etwa 75 Millionen Mark investiert. Madrid beziffert seine Gesamtkosten für Entwicklung und Beschaffung an diesem Kampfflugzeug für die 90er Jahre auf neun Milliarden Mark.

Das Verteidigungsministerium stützt seine Empfehlung auch auf technische Gründe, schrieben die spanischen Zeitungen. Die Unternehmen könnten in einigen Bereichen nicht entsprechend einem Anteil von 13 Prozent vom technologischen Know-how profitieren. Beispielsweise sei Spanien nicht in der Lage, sich in der genannten Höhe an dem Motor des Flugzeugs, des teuersten Teils, zu beteiligen, weil es an Erfahrung auf diesem Gebiet fehle. „Es besteht die Gefahr, daß wir nur die Krümel abkriegen“, wurden Experten zitiert.

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