piwik no script img

China-betr.: "Wirtschaftsboykott wäre eine Katastrophe", taz vom 26.6.89

betr.: „Wirtschaftsboykott wäre eine Katastrophe,“

taz vom 26.6.89

Da läßt die taz also einen Bernd Scharf einen Artikel zur Frage von Wirtschaftssanktionen gegen China schreiben. Und wer ist dieser Herr Scharf? Er ist Mitherausgeber einer Zeitschrift namens 'China-Handel‘. Und was ist das für eine Zeitung? Ein Blättchen all derjenigen UnternehmerInnen, die in China Geld verdienen wollen. Ist ja schließlich auch der weltgrößte Umsatz- und Absatzplatz, den sich das westliche Kapital noch nicht aufgeteilt hat. (...) Den besagten Artikel von Herrn Scharf muß man also nicht lesen, um zu erkennen, was sein Ergebnis ist: Keine Wirtschaftssanktionen, weil es - wie die Überschrift schon deutlich macht - mit Sicherheit die Falschen trifft. So dreist hab ich es jetzt allerdings noch nie erlebt: Jemanden zu Fragen von wirtschaftlichen Sanktionen schreiben zu lassen, der so eindeutig Partei ist, daß man wohl kaum journalistische Objektivität oder Ausgewogenheit als Begründung heranziehen kann. (...)

Das Thema Wirtschaftssanktionen als politisches Instrument ist zu sensibel, als daß man es in solch durchsichtigen Beiträgen behandeln könnte. (...)

Heiko Melcher, Freiburg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen