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Türkiyemspor vom Sportgericht zu Randale-Auflagen verdonnert

Harte Auflagen für den BFC Türkiyemspor: Nach dem Urteil des Sportgerichts des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) muß der Berliner Fußball-Oberligist in Zukunft bei jedem Auswärtsspiel 30, bei Heimspielen 50 Ordner einsetzen, um Ausschreitungen zu verhindern. Diese Auflage gilt vorerst bis zum 12. Februar nächsten Jahres.

Das Sportgericht reagierte damit auf die Vorfälle während der Oberliga-Partie Rapide Wedding gegen Türkiyemspor vor drei Wochen. Schiedsrichter Fröhlich (Weddinger SC) war nach einer umstrittenen Abseitsentscheidung von türkischen Fans bedrängt worden.

Türkiyemspor-Präsident Ceylan kündigte schon unmittelbar nach der Verhandlung Berufung gegen das Urteil an: „Es geht einfach nicht, daß wir den anderen Vereinen bei unseren Auswärtsspielen viel Geld in die Kassen bringen, ohne daß diese Vereine sich selbständig um einen Ordnungsdienst kümmern müssen.“

Offensichtlich um gegen die vom Sportgericht ausgesprochenen Auflagen zu protestieren, boykottierten am Sonntag viele türkische Fußballfans das Spitzenspiel der Berliner Amateur-Oberliga zwischen dem Tabellenersten Reinickendorfer Füchse und Türkiyemspor. Nur 594 zahlende Zuschauer sahen den etwas schmeichelhaften 2:1-Sieg der Füchse, die ihre Position an der Tabellenspitze damit vor Hertha 03 verteidigten. Die Füchse hatten bei dieser Begegnung mit 2.000 Zuschauern gerechnet.

dpa

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