: „Allianz der Mitte“ formiert sich
■ Demokratischer Aufbruch gibt Bedenken gegen konservatives Wahlbündnis auf
Berlin(ap/dpa)- Die CDU-West scheint bei ihrer hektischen Partnerwahl der letzten Tage doch noch erfolgreich. Die vier konservativen Parteien in der DDR werden im Wahlkampf zu den Volkskammerwahlen am 18.März voraussichtlich als „Allianz der Mitte“ antreten. Eine entsprechende Empfehlung gab der Hauptauschuß des „Demokratischen Aufbruch„(DA) mit großer Mehrheit am Samstag in Halle ab. Bislang war ein Bündnis an den Bedenken des DA gescheitert.
Die Allianz, die an diesem Sonntag abend in Ost-Berlin zwischen dem Demokratischen Aufbruch und der Deutschen Forumpartei, der Deutschen Sozialen Union und der Ost-CDU noch in einzelnen Punkten abgestimmt werden soll, wird am Montag auch mit dem CDU-Vorsitzenden Kohl besprochen.
An den Beratungen in Halle nahmen auch Kanzleramtsminister Rudolf Seiters und Bundesarbeitsminister Blüm teil. Der DA -Beschluß stellt einen Kompromiß dar, nachdem es in der Partei bislang sowohl gegen die Ost-CDU als auch die Deutsche Soziale Union Bedenken gegeben hatte. Die CDU erscheint vielen Mitgliedern des DA wegen ihrer langjährigen Regierungsbeteiligung kompromittiert. Die DSU vertritt ein Wiedervereinigungskonzept, das vom DA bislang als „zu überstürzt“ kritisert wurde. Mittlerweile scheinen sich die Allianzler auf die Sozialdemokraten „als Hauptgegener“ einzustellen, wie CDU-Vorsitzender de Maiziere am Samstag formulierte.
Nach dem Vorschlag des DA bleibt jede der Parteien politisch unabhängig und eigenständig und verwendet unter dem Begriff der Allianz ihren eigenen Parteinamen. Auch die Kandidaten werden für jeden Wahlkreis eigenständig von den Parteien aufgestellt.
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