: Warum Abend ging
■ Direkte Demokratie in der DDR
Ost-Berlin (afp) - In der DDR haben Demonstranten Vizebildungsminister Volker Abend zum Rücktritt gezwungen. Der CDU-Politiker kündigte vor 2.000 protestierenden Lehrern, Horterziehern, Eltern und Schülern am Freitag abend entnervt seinen Amtsverzicht an, nachdem die Menge ihn in Sprechchören wie „Heuchler“ und „Rücktritt“ dazu aufgefordert hatte. Abend hatte am vergangenen Mittwoch laut über die Streichung bestimmter sozialer Leistungen wie Schülerspeisung und Schulhorte nachgedacht. Den Demonstranten versuchte er vergeblich seinen Standpunkt zu erläutern. Daraufhin entschuldigte sich Abend für „möglicherweise unbedachte Worte“ und erklärte: „Ich werde Herrn Ministerpräsident Modrow anbieten, daß er jemand anderen einsetzt. Hoffentlich kann der es dann besser.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
