: Sender-Dreikampf
Für phantasievolle Sportberichterstattung sind unsere TV -Sender nicht gerade berühmt. Fußball und Tennis, das ist der Sport. Die angemessene Strafe für mangelnde Phantasie ist das Berappen von Millionen. Kein Problem für die Programmverbreiter, die über mehr Geld als Ideen verfügen. So auch Sat 1, das jetzt in den Zweikampf zwischen ARD/ZDF und Bertelsmanns RTLplus um die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesligasaison 1990/91 tätlich eingreift.
Erste Gespräche mit der Ufa GmbH, die 1988 für 135 Millionen Mark die Rechte für drei Jahre vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) kaufte, haben bereits stattgefunden. Daß Sat1 hundert Millionen Mark zu zahlen gewillt ist, streitet Sportchef Peter Ramsauer noch ab. ARD-Sportschau-Chef Heribert Faßbender („Guten Abend allerseits“) will eine Sportschau ohne Fußball unter allen Umständen verhindern. Zielvorstellung von ARD und ZDF ist, den Status Quo des zeitgleichen Berichtens mit RTLplus beizubehalten.
Ganz anders RTLplus: 15 Millionen Mark wurden an die Ufa gezahlt, aber die Einschaltquoten des so lustig-lockeren „Anpfiffs“ gingen nicht in die Höhe. Nun überrascht, Gerüchten zufolge, Uli Potofskis Arbeitgeber mit der zuschauerfreundlichen Nachricht, ganz aus dem Fußballgeschäft auszusteigen, sollte er nicht die Erstverwertung bekommen.
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