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Kohl trifft Gorbatschow in Moskau und Stavropol

Bonn (afp) - Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) will bei seinen Gesprächen mit dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow Fortschritte auf dem Weg zu einem vereinten Deutschland im westlichen Bündnis erreichen und damit die laufenden Vier-plus-zwei-Verhandlungen unterstützen. Regierungssprecher Klein verwies am Freitag darauf, daß die Bundesrepublik sowie ihre westlichen Partner und Verbündeten unübersehbare Zeichen für breitgefächerte Kooperation mit der UdSSR gesetzt hätten, die wesentlichen sowjetischen Anliegen entgegenkämen. Kohl reist am Samstag in Begleitung von Außenminister Genscher und Finanzminister Waigel (CSU) zunächst nach Moskau und anschließend nach Stavropol in der kaukasischen Heimatregion des Generalsekretärs. Im Mittelpunkt der Unterredungen wird eine Zwischenbilanz der Vier-plus-zwei-Verhandlungen stehen, die am Dienstag auf Außenministerebene in Paris fortgesetzt werden. Aus Bonner Sicht hat sich in Moskau aber noch keine einheitliche und abschließende Haltung zur Kernfrage einer gesamtdeutschen Nato-Mitgliedschaft gebildet. Kohl dürfte erneut darlegen, daß der deutsche Spielraum in der Ostpolitik umso größer sein wird, je fester die Einbindung Gesamtdeutschlands in den Westen, einschließlich der Nato, gesichert ist.

Ferner stehen eine Erörterung der künftigen Beziehungen zwischen der UdSSR und Gesamtdeutschland sowie die Frage westlicher Hilfe, insbesondere der Bundesrepublik, für die wirtschaftlichen Reformen der Sowjetunion auf dem Programm. Als erster Regierungschef wird Kohl nach den Gipfeltreffen in Dublin und Houston Gorbatschow detailliert über die Haltung des Westens gegenüber der Sowjetunion informieren können.

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