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Iran dreht auf: „Jihad“ gegen USA

■ Islamische Konferenz in Mekka rechtfertigt US-Präsenz US-Truppenentsendung in den Golf nur schleppend

Washington (dpa) — Einen Tag nach der Erklärung des iranischen Revolutionsführers Chamenei, der Kampf gegen die US-Soldaten am Golf sei ein „Heiliger Krieg“ („Jihad“), war das Thema am Donnerstag Gegenstand iranischer Zeitungskommentare. Die Tageszeitung 'Jomhuri Eslami‘ meinte, der vom Revolutionsführer aufgezeigte Pfad müsse von allen religiösen Moslems befolgt werden. Das Blatt bedauerte, daß sich der saudische König Fahd der US-Politik untergeordnet und die heiligen Schreine in Mekka und Medina durch die Anwesenheit der US- Soldaten „entweiht“ habe. Die Tageszeitung 'Abrar‘ ergänzte, es dürfe nicht zugelassen werden, daß Amerikaner ein Sicherheits- und Verteidigungssystem in der Region errichteten. Es sei eine göttliche Sache, gegen amerikanische Habgier zu kämpfen. Wer dabei sterbe, sei ein Märtyrer. Die US-Präsenz in der Region sei eine „schreiende Aggression gegen heiliges moslemisches Land und moslemische Ressourcen“. Der Islamische Weltkongreß in Mekka hingegen hat die Anwesenheit ausländischer Truppen in Saudi-Arabien für berechtigt erklärt. Die Versammlung akzeptierte am Mittwoch abend, daß Riad sich auf ausländische Truppen stütze, um seine Verteidigung zu sichern. Die Scharia, das islamische Recht, mache dieses Vorgehen möglich. Der Kongreß wurde von der Liga der moslemischen Welt ausgerichtet, die von der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) abhängig ist. Man forderte den Rückzug des Irak aus Kuwait und die Aufstellung arabischer Truppen im Rahmen der OIC. Unterdessen hat der Irak Lebensmittelverteilung durch unabhängige Organisationen abgelehnt, deren Lieferung vom UNO-Sicherheitsrat erwogen wird. UNO-Botschafter Abdul Amir Al-Anbari sagte, das wäre „nicht nur äußerst erniedrigend, sondern sogar demoralisierend für die Bevölkerung“. Eine neue Sitzung der 15 Mitglieder des Sicherheitsrates war für gestern einberufen worden, um die umstrittene Frage der Hilfslieferungen zu beraten, weil im Sanktionsausschuß des Rates keine Einigung darüber erzielt wurde, welche Güter von dem UN-Embargo aus „humantären Gründen“ ausgenommen werden sollen. Der ranghöchste Kommandeur der US-Streitkräfte am Golf, General Schwarzkopf, gab zu, daß es noch zwei Monate dauern wird, bis die US-Truppenentsendung in die Region beendet sein wird. In einem Interview der 'Washington Post‘ erläuterte er, es gebe Probleme beim Transport schwerer Ausrüstung mit Schiffen. Auch müsse der Lufttransport von Soldaten und Ausrüstung verlangsamt werden, da die Flugzeuge schon älter seien.

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