Neujahrsgrüße der Chefinnenredaktion: Dürfen wir 2022 wieder optimistisch sein?

Die Chefredakteurinnen der taz wagen einen optimistischen Blick auf das kommende Jahr 2022.

Die Chefinnenredaktion der taz: Katrin Gottschalk, Ulrike Winkelmann und Barbara Junge ( v.l.n.r.) Bild: Anja Weber

Von Barbara Junge, Ulrike Winkelmann und Katrin Gottschalk

Liebe Genossinnen und Genossen!

Wir hoffen, Sie sind gut ins neue Jahr gekommen. Wir wünschen Ihnen alles Gute für 2022 - ein Jahr, das wir in der taz mit leicht abgedimmtem, aber durchaus erkennbarem Optimismus begrüßt haben.

Einerseits mehrten sich bei uns direkt nach dem Jahreswechsel prompt die Omikron-Meldungen: Kollegin samt Familie krank, Kollege mit Kindern in Quarantäne!, und so fort. Gleichzeitig aber klangen die Expert:innen auch so, als könnte diese Welle tatsächlich erst einmal die letzte sein. Wenn es nur so wäre!, denken wir beim Schreiben dieser Zeilen, haben aber eben wegen dieser Hoffnung beim redaktionellen Jahresplanen auch gleich die Termine ins Auge gefasst, die uns neben Corona 2022 zweifellos beschäftigen werden.

Da sind einmal die drei Landtagswahlen im Frühjahr: Saarland, Schleswig-Holstein und natürlich das große Nordrhein-Westfalen. Allen dreien ist gemeinsam, dass ein relativ junger CDU-Hoffnungsträger sein Ministerpräsidententum gegen die Phönix-aus-Asche-mäßig aufgestiegene SPD zu verteidigen hat. Oft schlägt bald nach Bundestagswahlen ja die Laune zulasten der neuen Regierungsparteien um – noch aber sieht nichts danach aus, wir freuen uns daher auf dramatische Wahlkämpfe.

Ziemlich deutlich dagegen zeichnet sich schon ab, wie steinig der Weg noch wird, den aufrechte Klimaschützer:innen in und mit dieser neuen Bundesregierung zu gehen haben. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass das Ampel-Versprechen „Abbau Bürokratie, Beschleunigung von Genehmigungsverfahren“ (etwa für Windräder) in mehr als nur zartem Widerspruch steht zum Ampel-Ziel „Partizipation und bürgerschaftliches Engagement“? Die Liste solcher Widersprüche ließe sich fortsetzen. Wir haben den Eindruck, dass es gerade für die taz mit ihren Leib- und Magenthemen Klima, Demokratie, Gerechtigkeit dieses Jahr sehr viel genau darüber zu schreiben geben wird.                                                                                                 

Über unsere technische und publizistische Umrüstung halten wir Sie ohnehin stets auf dem Laufenden. Es erwartet Sie ein Jahr mit einer ganzen Reihe von Produkt-Neuerungen. Wir freuen uns schon darauf. Freuen Sie sich mit uns!

Danken möchten wir Ihnen an dieser Stelle, dass Sie bei uns sind und bleiben. Denn Sie wissen ja: Ohne die Genossenschaft hätte die taz kein Fundament - und wahrscheinlich auch keine Zukunft. Davon aber wollen wir ganz viel, von der Zukunft, und sie außerdem auch noch gestalten. Mit Journalismus, mit Leidenschaft, mit allem, was wir haben und können. Darum noch einmal: Frohes neues Jahr! Auf geht’s!