: Geheimste Stasi-Geheime kommen ans Licht
■ Die taz veröffentlicht die Liste von Stasi-„Offizieren im besonderen Einsatz“
Berlin (taz) — Ihre Namen waren bisher so geheim wie früher ihre Arbeit für den Staatssicherheitsdienst der DDR: Die Rede ist von den „Offizieren im besonderen Einsatz“, kurz OibEs genannt. Die taz veröffentlicht jetzt die „OibE-Liste“, die Anfang letzten Jahres von den Mitarbeitern des staatlichen Komitees zur Auflösung der Stasi zusammengestellt wurde. Im Auftrag der Stasi saßen diese Offiziere an den Schaltstellen der Macht: in Ministerien, Kombinaten, Universitäten und bei der Volkspolizei.
Erste Namen nannte in der letzen Woche Springers 'Bild‘-Zeitung. Doch statt der angekündigten tausend wurden von ihr bislang lediglich einige Dutzend aufgedeckt. Die Liste von 97.000 Hauptamtlichen der Staatssicherheit erscheint in einer Serie der Ostberliner 'die andere‘; die OibEs aber blieben verschlüsselt. Den Code zur Aufdeckung der „Besonderen“ fanden die Komitee-Mitglieder in einem geheimen Befehl von Stasi-Chef Mielke von 1986; die Namen blieben geheim, weil Minister Diestel sie 1990 zur Verschlußsache erklärte. SEITEN 9-11
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