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Schewardnadse warnt vor Chaos und Diktatur in der UdSSR

Paris (afp) — Vor Chaos und Diktatur in der Sowjetunion hat der ehemalige sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse gewarnt. Die Europäer würden „nicht ruhig schlafen können“, wenn „ein Diktator“ in der UdSSR ans Ruder käme oder das Land „im Chaos“ versinken würde, sagte Schewardnadse in einem Interview der Pariser 'Le Monde‘ (Donnerstagsausgabe). Der im Dezember zurückgetretene Minister äußerte seine „Besorgnis“ über „die Instabilität ... Europas, aber vor allem unseres Landes“. Das „Chaos führt in die Diktatur“, betonte Schewardnadse. Seine Hoffnung sei es, daß „alle vernünftigen“ Leute in der UdSSR, „die Konservativen, die Demokraten ihre Meinungsverschiedenheiten vorübergehend zurückstellen und sich zusammenschließen, um das Land zu retten“. Nach seiner Einschätzung ist es „spät, aber nicht zu spät“ dafür. Der Exminister sprach sich ferner grundsätzlich für die Direktwahl der Präsidenten der Union sowie der einzelnen Republiken aus.

Zu Überführung des früheren SED-Chefs Erich Honecker nach Moskau erklärte Schewardnadse, er sei „ein alter kranker Mann; selbst wenn er Monarchist wäre, hätte man ihm geholfen“.

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