: Sowjetische Truppen zerstören Grenzstation im Baltikum
Tallinn (dpa) — Soldaten des sowjetischen Innenministeriums haben am frühen Freitag versucht, Grenzstationen der baltischen Republik Estland zu zerstören. Wie der estnische Rundfunk berichtete, gingen bewaffnete Angehörige einer in Riga stationierten OMON-Einheit gegen Zollstellen bei den Orten Luhamaa und Murati an der Grenze Estlands zu Lettland vor.
In den vergangenen Tagen waren bereits mehrere Grenzstationen in Lettland und Litauen von der ursprünglich für die Terrorismusbekämpfung gebildeten sowjetischen Sondertruppe niedergebrannt worden. Daß die estnischen Zollstellen bei den Überfällen nicht zerstört worden sind, lag nach Ansicht des Senders an der guten Bewaffnung und guten Ausbildung der estnischen Beamten. Bei den Grenzern handele es sich um frühere Angehörige des sowjetischen Grenzschutzes oder der Luftlandetruppen der UdSSR.
Der estnische Ministerpräsident Edgar Savisaar, der Augenzeuge der Zwischenfälle geworden ist, bezeichnete die Angriffe als Versuch, die Lage im Baltikum weiter zu destabilisieren.
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