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Georg Sterzinsky: Kein Bischof »zum Anfassen«

Berlin. Mit der Ernennung zum Kardinal durch Papst Johannes Paul II. ist der Berliner Bischof Georg Maximilian Sterzinsky in das höchste Würdenamt der katholischen Kirche berufen worden. Die Einführung der Kirchensteuer, das Recht auf Religionsunterricht an den Schulen und ein Verbot der Abtreibung gehören zu seinem Forderungskatalog. Außerdem hat er sich für ein Wahlrecht zwischen Wehr- und Zivildienst ausgesprochen.

Sterzinsky, 1936 im ostpreußischen Warlack geboren, galt bis zu seiner Berufung zum Oberhirten des geteilten Berliner Bistums im Mai 1989 kirchenpolitisch als »unbeschriebenes Blatt«. Er studierte Theologie und Philosophie in Erfurt und Neuzelle. Von 1981 bis 1989 war er als Generalvikar die rechte Hand des Apostolischen Administrators in Erfurt/Meiningen, Bischof Wanke. Aus dieser Zeit stammt auch die Einschätzung, Sterzinsky sei eher zurückhaltend, aber einfühlsam, umsichtig und verbindlich, doch kein Bischof »zum Anfassen«.

In Interviews äußerte er sich später selbstkritisch zur Haltung der katholischen Kirche im SED-Staat und zur Rolle im Herbst 1989. Auch nach dem Aufgehen der (Ost-)Berliner Bischofskonferenz, deren Vorsitzender er war, in der Deutschen Bischofskonferenz leitet Sterzinsky die verbliebene Arbeitsgemeinschaft der Bischöfe in den neuen Bundesländern. dpa/taz

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