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Kriegsspiele in Thüringen

■ Bundeswehr will 16 Standorte in Thüringen nutzen/ 5.690 Soldaten sollen stationiert werden/ Aussprache im Landtag um Truppenübungsplatz Ohrdruf

Erfurt. Die Bundeswehr will in Thüringen an 16 Standorten insgesamt 5.690 Soldaten stationieren. Die Mehrzahl davon werden Längerdienende sein. Das teilte Innenminister Willibald Böck gestern im Thüringer Landtag mit. Böck informierte über die Absicht der Hardthöhe, von vier Truppenübungsplätzen nur den zur Zeit noch von der Sowjetarmee genutzten in Ohrdruf zu übernehmen. Auch wenn das in Arbeit befindliche Übungsplatzkonzept erst im Herbst vorliegen werde, sei klar, daß Ohrdruf nicht im derzeitigen Zustand belassen werde. Die Landesregierung lege Wert darauf, daß bei der diesbezüglichen Planung die Landräte der betroffenen Kreise Arnstadt und Gotha mit einbezogen werden. Vorgesehen sei eine Verringerung der Zahl der Übungen und die Schaffung von Lärmschutzzonen.

Auf nachdrückliche Forderungen von Abgeordneten der Fraktion Neues Forum/Grüne/Demokratie Jetzt, auch den Truppenübungsplatz Ohrdruf zu schließen, bezeichnete der Innenminister in der anschließenden Aussprache diesen Platz als beste mögliche Lösung mit den geringsten anfallenden Kosten.

In der Aussprache hatte Peter Gundermann (NF/GR/DJ) darauf aufmerksam gemacht, daß angesichts der relativ kleinen Zahl von Bundeswehrsoldaten in Thüringen mit erheblichen Truppenbewegungen aus anderen Bundesländern in Richtung Ohrdruf zu rechnen sei. Auch wäre der Platz vor allem für Schießübungen vorgesehen, was mit erheblichen Belästigungen verbunden sei.

Gundermann erinnerte daran, daß während der Wende von der großen Mehrheit die Schließung des Platzes verlangt worden sei. Auch jetzt hätten sich 12.000 Einwohner des Stadtkreises Arnstadt durch ihre Unterschrift gegen das Weiterbestehen des Truppenübungsplatzes ausgesprochen. Von der CDU-Fraktion hatte Dr. Hans-Peter Häfner darauf hingewiesen, daß alle zu übernehmenden Übungsplätze Eigentum des Bundes seien. Wenn ein Land oder eine Kommune diese übernehmen wolle, müßten sie erst einmal bezahlt werden. adn

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