: Thema heute: Die Jagdsaison beginnt
■ Jäger im Konflikt mit Tierschützern und Ökologen
Bald ist es soweit. Dann wird in ganz Europa Halali geblasen und Politiker und Prominenz, Freizeitjäger und Wilderer ballern wieder, was die Flinte hält.
Gemein ist allen Ländern aus denen wir heute berichten, daß die Jäger eine starke und finanzkräftige Lobby bilden, mit denen sich die Regierungen nicht gern anlegen. So werden häufig europäische und selbst nationale Konventionen über Artenschutz kurzerhand außer Kraft gesetzt. Da beginnt die Saison zu früh und endet zu spät, da werden Mengen von Tieren zum Abschuß freigegeben, die das Überleben in Frage stellen, da werden nicht zuletzt Unmengen an Zugvögeln auf ihrem Weg aus dem Norden in den warmen Süden erlegt.
Während die Großwild- und Kleinwildjäger den Anspruch haben, ökologisch regulierend zu wirken und natürliche Gebiete zu erhalten, arbeiten die Vogler am Rande jeder Legalität. Doch das Ergebnis der Arbeit des spanischen Vogelfängers, der oft als herzlos angegriffen wird, findet sich später unter Umständen in einem Käfig und auch in einem deutschen Wohnzimmer wieder.
Lautstarke Proteste gegen die Jagd gibt es nur in Italien. Weil dort diese Leidenschaft besonders ausgeprägt ist und die negativen Auswirkungen besonders deutlich werden. Nachdem die dortigen Grünen im vergangenen Jahr an einem Volksentscheid gescheitert sind, protestieren sie in diesem Jahr erneut — mit Krach und Krawall.
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