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Mythos Schalke

■ betr.: "Heiße Liebe und inbrünstiger Haß", taz vom 18.9.91

betr.: „Heiße Liebe und inbrünstiger Haß“, taz vom 18.9.91

Vielen Dank für diesen großen, schönen, wahren und witzigen Artikel.

Wer jemals in einem Stadion in Duisburg, Essen, Bochum oder Dortmund die unbändige Freude über Schalker Niederlagen genossen hat, weiß, wie recht Christoph Biermann das Verhältnis des echten Ruhrgebietlers zu den fiesen Schalkern einschätzt.

Nieder mit Charly Neumann und Co. Kurt Thielen, Herne

Der Autor Christoph Biermann leidet. Er leidet, weil er Unterstützer des langweiligsten, uninteressantesten, lahmsten, farblosesten und erfolglosesten Vereins der ganzen Liga ist. Würde der Vfl Bochum morgen aufgelöst, nach einer halben Stunde hätte jeder die Existenz des Vereins längst vergessen.

Darum hätte der Artikel besser „Heiße Liebe und inbrünstiger Neid“ heißen müssen. Über die „Keine-Mark-für-Schalke-Bewegung“ (Bewegung?) können wir Schalker doch nur lachen. Unseretwegen können die VfL-Fans doch zu Hause bleiben und gemeinsam 'ne Runde Doppelkopf (oder Skat?) zocken. Peter Helling, Wanne-Eickel

Daß der „Mythos Schalke“ viele Ruhrgebietler ärgert, wußten wir schon lange. Daß er existiert, wird uns an oben genanntem Artikel vorgeführt, denn was sollte einen „eingefleischten Bochum-Fan“ wohl sonst dazu veranlassen, seinem „inbrünstigen Haß“ in der taz(!) Ausdruck zu verleihen.

Zugegeben: Es gibt wahrscheinlich in Gelsenkirchen nicht mehr Schalke-Fans als es in Duisburg MSV-Fans gibt und ebenso wahrscheinlich gibt es auch nicht mehr Proletenkult als in anderen Ruhrpottvereinen, aber unbestrittene Tatsache ist, daß „auf Schalke“ mehr Leute gehen, die sich mit ihren Clubs und dem dazugehörigen Umfeld identifizieren. Will heißen, es gibt etwas Besonderes, das mehr Leute dazu veranlaßt, ins Parkstadion zu gehen als sich im Ruhr-, Wedau-, Georg-Melches- oder im Westfalenstadion rumzutreiben, wobei dann ziemlich scheißegal ist, ob die Leute aus dem Sieger-, Sauer-, Münster- oder Osnabrücker Land kommen.

Und: Mit Zebras oder grauen Mäusen lassen wir uns schon lange nicht abspeisen. Deshalb werden wir auch weiter auf unserem Grammatikfehler bestehen und „auf Schalke“ gehen, vor allem, solange wie die Leibesübungen-Redaktion der taz uns Schalke05, Schalke07 Schalke09 oder ähnliches nennt. Wie wär's mit Schalke52. Ich war dabei. Michael Krone, (West-)Berlin

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