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Tradition zählt nichts

■ Tennisturnier von Filderstadt ist nur dritte Klasse

Filderstadt (dpa/taz) — „Wachstum ist es, worum es geht“, sagt Gerard Smith, der Exekutivdirektor der Spielerinnenvereinigung WTA (Women's Tennis Association). Einer der Leidtragenden dieser selten so deutlich geäußerten WTA- Philosophie ist Dieter Fischer, Veranstalter des traditionsreichsten Hallenturniers für Damen in Filderstadt.

Anfang September wurde am Rande der US-Open in New York das Turnier von Zürich und nicht — wie Fischer hoffte — Filderstadt in die höchste Kategorie, die direkt unter den Grand-Slam-Turnieren angesiedelt ist, aufgenommen. Mehr Preisgeld und mehr Weltranglistenpunkte charakterisieren diese Superveranstaltungen, zu denen die Schweizer sich von 1993 an neben Boca Raton, Key Biscayne, Hilton Head, Rom, Berlin, Toronto und Tokio zählen dürfen.

Nun wird Filderstadts Fischer seiner Gefühle nicht mehr Herr: „Das war die schlimmste Niederlage meines Lebens“, stöhnte er. „Treu und Glauben zählen im Damentennis genauso wie Leistung nichts mehr.“ Sportlich gesehen muß sich Filderstadt aber keine Sorgen um die Zukunft machen. Schon bisher tummelten sich vor den Toren Stuttgarts, zwischen Flughafen und Krautfeldern die Weltklassespielerinnen, weil sie auf den Hauptgewinn stehen: Einen Porsche-Sportwagen würde sogar die 16jährige Anke Huber einem normalen Scheck vorziehen.

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