piwik no script img

Tadschikistan will Uran verkaufen

Duschanbe (dpa) — Tadschikistan, die südlichste Republik der früheren Sowjetunion in Mittelasien, droht zu einem weltweiten atomaren Unsicherheitsfaktor zu werden. Aus tadschikischen Parlamentskreisen verlautete am Donnerstag, daß die Führung mit dem Gedanken spiele, angereichertes Uran und Technologie zur Verarbeitung von Uran ins Ausland zu verkaufen. Aus Saudi-Arabien, Iran, Irak, der Türkei und aus Pakistan seien bereits Interessenten in der Republikhauptstadt Duschanbe gewesen. Präsident Rachmon Nabijew wolle in der nächsten Zeit zu Gesprächen nach Indien reisen.

Tadschikistan verfügt über reiche Uranvorkommen. Der erste Betrieb zur Urananreicherung wurde 1940 auf persönliche Weisung des sowjetischen Diktators Stalin in Leninabad im Norden der Republik gebaut. Das spaltbare Material für die erste sowjetische Atombombe stammt aus tadschikischer Produktion.

Die Pläne der tadschikischen Führung reichen offenbar noch weiter. So sei an eine Zusammenarbeit bei der Ausweitung der Uranförderung und Urananreicherung mit den reichen arabischen Ländern und mit dem Iran gedacht. In der letzten Zeit sind in Tadschikistan neue Uranvorkommen entdeckt worden, die erschlossen werden sollen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen