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Kein Rauchzeichen über dem Vulkan

■ Aufsichtsrat tagte über Ost-Werften und Vulkan-Organisationsstruktur

Stundenlang tagte am Montag der Aufsichtsrat des Bremer Vulkan, eigentlich sollte im Anschluß an die Aufsichtsratssitzung noch der Vorstand zusammenkommen — bis Redaktionsschluß gab es kein Ergebnis. Thema der Sitzung: Wie soll der Konzern organisiert werden, damit aus der Ansammlung von Einzelfirmen ein manövrierfähiges Ganzes wird?

Auch das andere Thema der Aufsichtsratssitzung, die Einkäufe des Vulkan im neuen deutschen Osten, war noch nicht unterschriftsreif. Am Donnerstag abend hatte die Bremer Wirtschaftsförderungsgesellschaft ein Pressegespräch mit dem Vulkan-Chef Hennemann am Rande der Hannover-Messe abgesagt, weil die Verhandlungen in Berlin noch andauerten. Am Freitag mittag noch erklärte Treuhand-Sprecher Franz Wauschkuhn, die Neptunwerft in Rostock solle von der Treuhand neu ausgeschrieben werden, Gespräche mit dem norwegischen Kvaerner Konzern, der bereits den Betriebsteil Warnow-Werft in Warnemünde übernommen hat, hätten sich zerschlagen. Wirtschaftssenator Conrad Lehment hatte erklärt, dem norvegischen Konzern gehe es nur um das lukrative Grundstück, nicht um die Arbeitsplätze.

Hatte der Vulkan für kurze Zeit eine neue Chance, die Werft übernehmen zu können? Freitag nachmittag hat die Treuhand dies wieder dementiert, die Verhandlungen mit Kvaerner gingen weiter.

Fakt bleibt, daß die Privatisierungs-Verhandlungen der ostdeutschen Werftindustrie sich verzögern. Die Treuhand teilte nur mit, daß „für die Dauer der noch nicht abgeschlossenen Gespräche Stillschweigen vereinbart“ worden sei. K.W.

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