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Jüdischer Friedhof: Straßenblockade orthodoxer Juden in Hamburg

Hamburg (ap) — Der Streit um den Bau eines Einkaufszentrums auf dem Gelände eines ehemaligen jüdischen Friedhofs in Hamburg ist erneut eskaliert. Rund 50 orthodoxe Juden protestierten am Donnerstag im Hamburger Stadtteil Ottensen wieder mit Straßenblockaden gegen das Vorhaben. Die Polizei riegelte die Baustelle mit mehr als 200 Beamten, Absperrgittern und über 20 Einsatzfahrzeugen weiträumig ab. Am Mittwoch abend hatte Bürgerschaft der Hansestadt über den Neubau debattiert. Der Chef der Senatskanzlei, Thomas Mirow, sagte, der Senat habe der jüdischen Gemeinde in Hamburg mehrere neue Gelände für eine Umbettung noch vorhandener Gebeine angeboten. Bürgerschaftspräsidentin Elisabeth Kiausch empfing eine Delegation der Gegner des Bauvorhabens, die danach der Parlamentsdebatte zuhörten. Seit Wochen protestieren orthodoxe Juden in der Umgebung der Baustelle. Demonstranten hatten sich mehrfach auf die Fahrbahn gesetzt, um den Abtransport von Bauschutt zu verhindern. Am Mittwoch waren neun Männer unter dem Vorwurf der Nötigung vorläufig festgenommen worden.

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