piwik no script img

Mit geschlossenen Augen

■ Eine Selbstdarstellung des Blindenvereins Bremen e. V.

Probieren Sie es selbst aus: Schließen Sie einmal für 2 Minuten Ihre Augen, wenn Sie z. B. vor dem Fernseher sitzen und die Nachrichten sehen, durch die Wohnung gehen oder während Sie zu Abendbrot essen.

Oder versuchen Sie einfach mit geschlossenen Augen ein Glas einzuschenken oder sich anzuziehen. In diesen wenigen Augenblicken lernen Sie dann ein bißchen die Situation kennen, in der sich ein Blinder ein ganzes Leben lang befindet.

Vielleicht können Sie sich dann auch vorstellen, wie schwierig es für einen Blinden sein muß, Dinge des täglichen Bedarfs auszusuchen und einzukaufen, zur Post zu gehen, einen Haushalt zu führen usw.

Allein in Bremen sind mehr als 3000 Einwohner blind: Kinder, Mütter, Familienväter und Alleinstehende. Ihre Zahl steigt aufgrund von Verkehrsunfällen und Krankheiten in jedem Jahr weiter an.

Diese Menschen sind auf unsere Hilfe angewiesen. Sicher: Das Augenlicht kann niemand zurückgeben. Aber wir können Blinden helfen, etwas von der verlorenen Selbständigkeit wieder zurückzugewinnen.

Dazu planen wir die Einrichtung einer Hilfsmittelzentrale, die Blinden speziell für sie eingerichtete Hilfsmittel zur Verfügung stellt, mit denen sie ihren Alltag selbständig bewältigen können (z. B. spezielle Uhren, Hilfen zum sicheren Erkennen von Banknoten und Münzen, blindengerecht ausgestattete Computer und viele andere Hilfsmittel zur Verrichtung von Arbeiten in Haushalt und Beruf).

Außerdem beraten und unterstützen wir Blinde und deren Angehörige in sozialrechtlichen Fragen und bei beruflichen Problemen und vermitteln Kurse zur Förderung der Mobilität (Training mit dem weißen Taststock).

Wir fördern die soziale Integration blinder Menschen durch Angebote für Freizeit und Sport gemeinsam mit Sehenden (Kegeln, Tandemfahren usw.).

Der Verkehrsausschuß unseres Vereins setzt sich für die Sicherheit blinder Menschen im Straßenverkehr ein, indem er Einfluß auf die öffentliche Verkehrsplanung zu nehmen versucht (z. B. Einrichtung akustischer Ampeln).

Unsere Hilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe. Die Mittel dafür müssen aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden aufgebracht werden. Bitte unterstützen Sie uns dabei durch Ihre Spende. Wir danken im Namen derjenigen Menschen, die die Welt nicht sehen, in der sie leben.

P. S.: Natürlich ist Ihre Spende steuerlich absetzbar.

Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen bitte an die taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen