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Spritzige Demokratie

(„In Zukunft — Die Demokratie, das bin ich“, 20.45 Uhr, West3) — Die moderne Demokratie und die Eisenbahn entstanden zur gleichen Zeit. Während die Eisenbahn immer weiter perfektioniert wurde, so Malte Rauch in seinem Film, blieb die Fortentwicklung der parlamentarischen Demokratie aus. Mit dem zunehmenden Ansehensverlust der Politiker wächst gegenwärtig auch hierzulande die Skepsis darüber, ob die Interessen von 80 Millionen Bürgern von 600 Abgeordneten angemessen vertreten werden können.

Das Thema „direkte Demokratie“ ist erfahrungsgemäß kein Einschaltquotenknüller. Daß Malte Rauch dagegen ein vergleichsweise spritziger Bericht gelang, ist nicht zuletzt auf die Originalität seiner GesprächspartnerInnen zurückzuführen. Der Autor hat sich bei deutschen und Schweizer Politikverdrossenen umgesehen, die aktiv für die Einführung von Volksentscheiden eintreten. Das blinde Vertrauen darauf, daß die Parlamentarier gut informiert sind, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als vermittelte Obrigkeitshörigkeit.MR

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