piwik no script img

Viel Wasser, wenig Demo

■ Sonntag Sternlauf im Dauerregen / Samstag Demonstration gegen alles hier bitte das Demo-Foto mit dem Transparent

Protest gegen deutsche GartenzwerglichkeitFoto: Christoph Holzapfel

Sehr viel Wasser und sehr wenig BesucherInnen gab es gestern beim Freundschaftsfest des Landessportbundes und des Sportvereins „Außer Atem“ auf dem Bremer Marktplatz. Insgesamt gerade mal 200 LäuferInnen waren am Vormittag aus drei Richtungen zum „Sternlauf“ unter dem Motto „Schritt für Schritt, Fremde brauchen Freunde, wir auch“ angetreten. Doch trotz guter Laune und prominenter Beteiligung gelang es ihnen nicht, unter dem immer stärker werdenden Regen durchzulaufen. Dem fiel auch der größte Teil des angekündigten Kulturprogramms zum Opfer.

Mehr Glück mit dem Wetter, aber auch nicht mehr TeilnehmerInnen gab es am Samstag, als die Gruppe „Linke Einheit gemeinsam organisieren“ (Lego) zur Demonstration „gegen den nationalen Konsens“ gerufen hatte. Anlaß hier wie da: der gestrige „Tag der deutschen Einheit“.

Um dessen inoffizielles Symbol, einen überlebensgroßen Gartenzwerg aus Pappmaschee herum, hatte sich versammelt, wer schon immer einmal gegen irgendwas protestieren wollte — Motto: „Nicht ducken, mucken!“ Gegen „Lohnraub und Sozialabbau“, gegen Bundeswehr, gegen die neuen Asylgesetze, gegen den neuen §218, gegen „deutsches Großmachtstreben“ und „gegen Gewalt gegen Frauen“ ging es auf dem verteilten Flugblatt, das mit dem Satz endet: „Wir sind nicht am 'Ende der Geschichte'; die unterschiedlichsten kleinen und großen Auseinandersetzungen und Kämpfe hier und in der Welt beschreiben nur die Ausgangspunkte für einen neuen Abschnitt des Weges in eine kommunistische Gesellschaft freier Menschen!“

Ein Weg der am Samstag zunächst einmal vom Goetheplatz über die Sielwallkreuzung, Dobben, Brill und Obernstraße bis zum Marktplatz führte. Dort verschwand die Demonstration dann im Einkaufstrubel des verkaufsoffenen Samstag. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen