: Betr.: "Das Ende des Prinzips Verantwortung" (Tissy Bruns), "Die große Verweigerung" (Ralf Fücks), u.a. taz vom 11.10.93
Was mich wirklich fertig gemacht hat, ist diese „Berichterstattung“ der taz!
Cohn-Bendit gefällt sich in seiner von ihm selbst propagierten Verliererrolle so gut, daß er sich sogar zu der Behauptung versteigt, er fühle sich aus der Partei herausgedrängt. Auch der Vorwurf, „daß es keine politische Auseinandersetzung mit der anderen Position gibt“, soll offensichtlich den Eindruck erwecken, daß hier von langer Hand, eiskalt und ohne Rücksicht auf Verluste eine Position in der Partei durchgezockt wurde.
In dieselbe Stoßrichtung geht auch der Artikel von M. Geis („...drehte sich alles ums gute Gewissen“; „gingen im Debattenrausch zur Rettung des prinzipiellen Pazifismus unter“ oder im angeblich „rigorosen Umgang mit Minderheiten“). Kein Wort von den Dutzenden Veranstaltungen in den KVs oder dem eigens zu diesem Thema am 11.9.93 in Braunschweig veranstalteten außenpolitischen Symposium der Grünen.
Geis ist es noch nicht einmal eine Erwähnung wert, daß der Antrag von L. Volmer u.a. mit mehr als 90 Prozent der Stimmen angenommen wurde. Das alles sind für ihn nur „Friedensengel“, die lieber Interventionisten ächten“ und am liebsten aus der Partei treiben. Der alte Slogan von der Partei, die immer recht hat, soll dann endgültig zur moralischen Diskreditierung führen. Wenn Herr Geis mit der Entscheidung der Grünen unzufrieden ist, ist das sein gutes Recht. Sich aber in seiner Funkton als Journalist über eine Entscheidung der grünen Delegierten aufgrund seiner eigenen Befindlichkeit derart unverschämt auszukotzen, zeugt von schlechtem Stil. Matthias Peck, Mitglied der
BAG Frieden und int. Politik
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