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Verklappt auch Japan?

■ Mehr Atommüll ins Meer gekippt

Tokio/Seoul (AFP) – Der russische Atomenergieminister Viktor Michailow hat bei einem Besuch in Tokio zugesagt, Rußland werde die vergangene Woche unterbrochene Verklappung von Atommüll im Japanischen Meer nicht wiederaufnehmen. Zu möglichen Verklappungen in anderen Seegebieten äußerte sich Michailow jedoch nicht, da darüber noch diskutiert werden müsse.

Wie ein hoher Mitarbeiter des japanischen Außenministeriums mitteilte, schlug Michailow vor, Japan solle 20 Jahre lang jährlich angereichertes Uran im Wert von 100 Millionen Dollar von Rußland kaufen. Daraus sollten Alternativen zur Verklappung russischen Atommülls finanziert werden. Das Uran fällt bei der Zerstörung russischer Atomwaffen an.

Die südkoreanische Regierung verlangte unterdessen von Japan eine Erklärung zu Vorwürfen Michailows, Japan habe selbst im vergangenen Jahr zehnmal höher radioaktives Material im Japanischen Meer versenkt als Rußland.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, der Leiter der japanischen Behörde für Wissenschaft und Technologie, Satsuki Eda, habe die Vorwürfe aus russischen Quellen bestätigt. Demnach habe der japanische Atommüll eine Strahlung von 390 Milliarden Becquerel aufgewiesen, während der in der vergangenen Woche verklappte russische Atommüll eine Strahlung von 37 Milliarden Becquerel aufwies. Japan hat zu den Vorwürfen noch keine Stellung bezogen.

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