: Ozonschicht dünner
■ Über dem Südpol fehlen 60 Prozent
Bangkok (dpa) – Die Ozonschicht über der Antarktis ist nach Angaben von UNO-Experten zu 60 Prozent, über weiten Teilen Europas sowie der USA zu 20 Prozent zerstört. Angesichts dieser beunruhigenden Entwicklung warnte die Exekutivdirektorin der UNO- Umweltorganisation (UNEP), Elizabeth Dowdeswell, bei der 5. Weltkonferenz über die Ozonschicht in Bangkok davor, die Anstrengungen im Kampf gegen die Umweltzerstörung zu verringern.
„Die Grenze zwischen Selbstzufriedenheit und einer Katastrophe ist sehr schmal“, sagte sie schon am Mittwoch vor Vertretern der 129 Unterzeichnerstaaten des Protokolls von Montreal. Die Konferenz, die am Freitag zu Ende geht, will weitere Finanzhilfen in Höhe von 510 Millionen Dollar für Entwicklungsländer fordern, damit dort ozonzerstörende Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und Halone durch andere Stoffe ersetzt werden können.
Einer Studie der UNEP zufolge hat der Verbrauch dieser „Ozon- Killer“, die unter anderem als Treibgase in Sprühdosen oder als Kältemittel verwendet werden, in der Dritten Welt zwischen 1986 und 1991 um über die Hälfte zugenommen. Der Verbrauch in Ländern wie Indien und China werde weiter ansteigen, wenn den Ländern keine finanziellen Anreize für einen Ausstieg aus diesen Technologien gegeben würden, hieß es. Der Norden redet, zahlt aber nicht. Einige Unterzeichnerstaaten des Montreal-Protokolls hätten ihre Finanzzusagen nicht eingehalten, so Frau Dowdeswell.
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