: Amnestie für Militärs?
■ Haiti-Konferenz in Miami
Miami (AFP) – Die Gruppe der „Vier befreundeten Staaten Haitis“, Frankreich, Kanada, Venezuela und die USA, hat am Wochenende in Miami eine umfassende Amnestie für die Militärs in Haiti vorgeschlagen. Bei der Eröffnung einer Konferenz zur Beilegung der Krise in dem Karibikstaat sagte der Vertreter der USA, Lawrence Pezzullo, eine Amnestie könne die Militärmachthaber dazu bewegen, dem Übergang zur Demokratie zuzustimmen.
Im Gegensatz zu der von den „befreundeten Staaten“ geforderten umfassenden Amnestie hatte Präsident Aristide, der im September 1991 von den Militärs um General Raoul Cédras gestürzt worden war, bislang nur eine Amnestie für politische Delikte akzeptiert. Die Militärs verlangen dagen einen umfassenden Straferlaß.
Die Konferenz in Miami hatte am Samstag ohne Vertreter des Militärregimes oder der es unterstützenden rechtsgerichteten Parteien Haitis begonnen. Allerdings beteiligten sich Vertreter der katholischen Kirche sowie Repräsentanten von Parteien und gesellschaftlichen Gruppierungen in Haiti sowie humanitärer Organisationen. Pezzullo machte in Miami erneut deutlich, daß die USA keine Militärintervention auf der Karibikinsel planten.
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