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Drei F's für's Thalia

■ Neue Thalia-Projekte vorgestellt Jürgen Flimm bleibt nur noch bis 1997

Alte Freunde und neue Flexibilität für das Thalia: Jürgen Flimm stellte gestern Aussichten und Projekte der Zukunft vor und nahm die beiden F-Wörter in jedem dritten Satz zur Hilfe. Angesichts des mühevollen „Marsches durch die Ebene“ der kommenden Sparjahre werde man das Haus verschlanken und gleichzeitig die internationalen Aktivitäten verstärken. Koproduktionen mit Peter Sellars (der Kaufmann von Venedig und ein Musical), Jerome Savary (Mutter Courage) und ein drittes Wilson/Waits-Stück sind bereits projektiert.

Premieren noch in dieser Spielzeit: Enzensbergers Delirium inszeniert von George Tabori, Dreigroschenoper (R: K. Thalbach) und Oleanna von David Mamet (R: J. Flimm). Die nächste Spielzeit wird eröffnet mit Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ (R: Ruth Berghaus). Es folgt Ibsens „Wildente“ (Regie: J. Flimm), H.H. Jahnns Straßenecke (R: D. Gotscheff) und Botho Strauß' Das Gleichgewicht. Auch der Austausch mit anderen Bühnen (Burgtheater, Deutsches Theater Berlin) wird fortgesetzt. Stücke von Sternheim, Sophokles, Tschechow, Pohl, Goldoni und Calderon sind im Gespräch für die nächsten Jahre. Dazu unter anderem folgende Regisseure: Niels Peter Rudolph, Andras Friscay Kali Son, Hans Neuenfels und Jürgen Gosch.

Nach der „Ebene“ wird Flimm, der gestern seinen Vertrag bis '97 verlängerte, das Thalia wohl verlassen. Zwar habe er eine Option auf eine Verlängerung bis '98, aber er wolle, wie er im NDR-Abendjournal meinte, als „Kapitän“ das Schiff noch durch die schweren Zeiten manövrieren, um dann „zu lesen, Bücher zu schreiben und Opern zu inszenieren.“ tlb

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