: Neonazi-Aufmarsch bei Celle
■ Pfingst-Treffen der „Wiking-Jugend“ hat juristisches Nachspiel
Ein Treffen der rechtsextremen „Wiking-Jugend“ in Hetendorf (Landkreis Celle) wird möglicherweise ein juristisches Nachspiel haben. Besonders der öffentliche Umzug von rund 150 Anhängern der Wiking-Jugend am Pfingstsonntag nachmittag werde von der Staatsanwaltschaft und dem Verfassungsschutz überprüft, teilte die Polizei in Celle mit. Die Polizei habe den rund dreistündigen „Aufmarsch“ aus überwiegend uniformierten Kindern und Jugendlichen dokumentiert. Anhand der Filme werde geprüft, ob diese seit neun Jahren stattfindende Veranstaltung auch in Zukunft zugelassen werde.
Im Verlauf des Umzugs kam es nach Polizeiangaben zu Handgreiflichkeiten mit einigen Fernsehteams. Verletzte hat es nicht gegeben. Von mehreren Beteiligten seien die Personalien festgestellt worden. Der Umzug der Wiking-Jugend war beim Landkreis Celle ursprünglich für Pfingstmontag angemeldet, dann aber um einen Tag vorverlegt worden.
Gegen das Pfingstlager der Wiking-Jugend hatten im Vorfeld rund 3.000 Bürger mit einer Unterschriftenliste protestiert. Alljährlicher Treffpunkt ist ein Privatgrundstück in dem 200 Einwohner zählenden Hetendorf. Nach Augenzeugenberichten fanden bereits am Samstag Wehrsportübungen in den umliegenden Wäldern statt. dpa
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