: Schweine oder Lehrer?
■ Streit um Ankaufaktion für Schweine
Hannover Während der letzten Sitzung des rot-grünen Kabinetts ist es am Dienstag zum Streit um die Ankaufaktion für Schweine aus den Schweinepest-Gebieten gekommen. Die Ausgaben für die Landwirte seien nicht vertretbar und müßten gesenkt werden, sagte Bundesratsminister Jürgen Tritten (Bündnis 90/Die Grünen) nach der Sitzung. Vor dem Hintergrund der jüngsten Sparbeschlüsse sei es ein Mißverhältnis, bei Lehrern 30 Millionen Mark zu streichen, für Landwirte aber weitaus größere Summen auszugeben.
Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) wies Trittins Forderung zurück. Es gehe um viele Arbeitsplätze, betonte er .Die Landesregierung hat bislang 130 Millionen Mark für die Ankaufaktion ausgegeben. Die Europäische Union habe über 300 Millionen für die Hilfsmaßnahme gezahlt.
Nach Trittins Ansicht darf eine Entschädigung für Schweine vor allem dann nicht gezahlt werden, wenn die Tiere erst nach Inkrafttreten des EU-Embargos angeschafft wurden. Funke sagte dazu, die Zahl der Wiedereinstallungen sei nicht so ohne weiteres zu ermitteln. dpa
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