■ Soundcheck: Zeena Parkins / Chris Cutler / Ramblin'Jeffrey Lee / HipHop-Jam
Heute und morgen abend: Zeena Parkins/Chris Cutler. Fremdes in schönster Form und mit ungewissem Ausgang: Wenn die Harfinistin Zeena Parkins und der weltenbummlerische Schlagzeuger Chris Cutler aufeinandertreffen ist Konvention tabu und Klangmagie Sache. Die beiden Experimen-teure, die innovative Bögen von Henry Cow zu den Residents (Cutler) und von John Zorn zu Skeleton Crew (Parkins) schlagen können und mit jedem Klangbastler der Welt schon einmal die Instrumente kreuzten, meiden eigentlich nur zwei Dinge wie die Pest: Hooklines und Vier/Vierteltakt. Ansonsten ist alles erlaubt, beim Ausflug in die gravitationslose Welt der Töne.
Westwerk, 22 Uhr
Heute abend: Ramblin' Jeffrey Lee. Es ist originaler Blues, von Jeffrey Lee Pierce ins Zeitliche geholt – ein ehrlicher Zungenschlag mit Sogwirkung. Schon immer bezog sich der Gun Club-Kopf bei seinem Schaffen auf den weisen Rat der Blues-Ahnen von Robert Johnson bis Howlin Wolf. Ihr in die Ferne schweifendes und liebesleidendes Sehnen ist JLP direkt ins musikalische Lymphsystem übergegangen. Jetzt hat er unter dem Titel Ramblin' Jeffrey Lee & Cypress Grove with Willie Love eine Scheibe mit Würdigungen an die Altvorderen eingespielt, die zeigt, wie Blues sich jung hält. Ein kleiner Club wie das Knust ist für die Präsentation solch edlen Waltens sicherlich die richtige Dimension, allein: Er wird wohl aus allen Nähten platzen, wenn sich die brennende Würde des Projektes auch in eine fiebrige Menge von Menschen übersetzt.
Knust, 20 Uhr
Heute abend: HipHop-Jam. Im Rahmen der „Europäischen Woche der Suchtprävention“ lautet Hamburgs Beitrag z.B. HipHop. Nachdem in den vergangenen Tagen Workshops und Diskussionsrunden zum Verhältnis stattfanden, gesellt sich mit dem heutigen Konzert das Erfreuliche zum Thema. Neben den britischen Polit-Predigern Killa Instinct treten diverse deutsche Sprach-Groover auf, unter anderem: Cora E und Poets Of Peeze.
Markthalle, ab 19 Uhr
Außerdem: Jesus Lizard stellen im Logo ihr viertes Album Touch & Go vor.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
