: São Paulo: Aids-Pfeile auf Schließer
Mindestens neun Wächter eines Gefängnisses im brasilianischen São Paulo sind nach Angaben des Verbandes der Strafvollzugsbeamten von Häftlingen absichtlich mit dem Aids-Virus HIV infiziert worden. Die Gefangenen würden Nadeln, die mit infiziertem Blut benetzt seien, aus Blasrohren wie Pfeile auf die Wärter schießen, berichtete der Vorsitzende der Vereinigung, Jacinto Coutinho, vor Journalisten. Die Gewalttaten würden immer dann überhand nehmen, wenn in der Justizvollzugsanstalt eine depressive Stimmung um sich greife oder Meutereien ausbrächen. Der Knast Carandiru gilt als „Hölle“ unter den südamerikanischen Gefängnissen. Im Oktober 1992 wurde dort ein Aufstand der Häftlinge von der Militärpolizei blutig niedergeschlagen. Dabei wurden 111 Gefangenen getötet. Bei einer Untersuchung der 5.900 Inhaftierten wurde im Mai festgestellt, daß 429 mit dem HI-Virus infiziert waren.Foto: Saba Lajbanna
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen