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Friedlicher Trauermarsch

Allen Unkenrufen zum Trotz blieb die Trauerdemonstration in Berlin absolut friedlich. Etwa 15.000 Menschen beteiligten sich dort gestern an dem Trauermarsch für die 41jährige Gülnaz Baghistani, die in der vergangenen Woche nach acht Tagen Hungerstreik gestorben war. Der Sprecher des niedersächsischen Verfassungsschutzes, Rüdiger Hesse, hatte im Vorfeld gemutmaßt, daß Mitglieder der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK Anschläge auf Berliner Polizisten planten.

In Berlin und in zehn anderen Städten Europas verweigern seit dem 20. Juli etwa 1.000 KurdInnen alle Nahrung – aus Solidarität mit den etwa 10.000 KurdInnen, die in türkischen Gefängnissen hungern. Der Berliner Verfassungsschutz, aber auch die Sicherheitsbehörden des Bundes hielten die Warnungen aus Niedersachsen für „überzogen“. Inzwischen hat auch Hesse einen halben Rückzieher gemacht: Er habe nur allgemein „eine weitere Steigerung der Gewalttaten bei Konfrontationen mit der Polizei“ erwartet. Die Zahl der PKK-Sympathisanten in Deutschland schätzt er auf 50.000, das sind etwa zehn Prozent aller hier lebenden KurdInnen. In Mannheim wurde gestern Anklage gegen einen jungen Mann erhoben, der als Führungsmitglied der PKK Anschläge organisiert haben soll.

Erstmals mischten sich gestern auch linke Politiker in die Debatte. Der Stadtrat für multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt, Dany Cohn- Bendit, verglich die Anschläge mit den rechtsradikalen Terrorakten in Solingen und Mölln. Zugleich kritisierte er aber auch den Polizeieinsatz vom vergangenen Sonntag in Frankfurt. Er sei allerdings gegen ein Verbot der PKK, um die Partei nicht weiter zu popularisieren. Tagesthema Seite 3 akuFoto: Version

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