Heute ab 14 Uhr on air: Radio 107.1

■ Die ganze Wahrheit über den allerersten Bremer Privatsender

Unerhört! Ab heute täglich wird im Radio auf 107,1 MHz (in Bremerhaven: 104,3) der gediegene Deutschlandfunk stundenweise abgeschaltet. Es meldet sich mit einem luftigen Jingle „Radio 107.1“. Morgens zwischen 8 und 10 Uhr, nachmittags von 14 bis 16.30 Uhr. Sonntags von 8 bis 11. Futsch: die Kirchensendung „Tag für Tag“, „Europa heute“, die Jugendsendung „Boulevard“. Stattdessen: Lokalnachrichten, Bremer Interviews, Gewinnspiele, Werbung, Sopftpop. Der DLF kaut Schaum. Aber die Landesmedienanstalt hatte es so gewollt, als sie dem DLF die Frequenz zusprach.

Radio 107.1 gehört zu 26 % der Stadtradio-Initiative und zu 74 % der Syker Kreiszeitung, die das Finanzrisiko trägt. Geld wird durch Werbung verdient. Radio 107.1 residiert in dem neuen „Medienhaus“ an der Schlachte, in dem auch die taz und die Bremer Filiale der „Kreiszeitung“ sitzen. Chefin ist Esther Busch (Ex-Antenne Niedersachsen).

Zwar ist Klaus Wolschner (taz) in der Stadtradio-Ini; zwar bezieht 107.1 Lokalnachrichten von der taz; das ergibt aber kein taz-Radio. Beweis: Co-Moderator Falcon Hechtenberg sagt über seine blonde Chefin, sie müsse eigentlich schwarze Haare haben, so intelligent sei sie. Ein Witz, wie er in der taz nie vorkäme. BuS