: Frauen an die Waffen
■ Schröder ist für Einsatz von Frauen in Kampfverbänden
Hamburg/Bonn (dpa/AP) – Der niedersächsische Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD) hat sich entgegen der offiziellen Linie seiner Partei für den Einsatz von Frauen in der Bundeswehr auch an Waffen und in Kampfverbänden ausgesprochen. Es sehe so aus, daß Deutschland Frauen an den Waffen brauche, sagte Schröder der Woche. „Und wenn dies auf der Basis strikter Freiwilligkeit geschieht, hätte ich nichts dagegen.“ Dies gelte auch für den Dienst von Frauen in Kampfverbänden. Eine Wehrpflicht für Frauen lehnte Schröder aber ebenso ab wie eine Berufsarmee.
Kritisch äußerte sich dagegen Bundesfrauenministerin Claudia Nolte (CDU) zu einem Einsatz von Frauen in Kampftruppen. Zwar sei es richtig, „Frauen den Zugang zur Bundeswehr in stärkerem Maße als bisher zu ermöglichen“. „Schon heute leisten Frauen im Sanitätsdienst und in der Rekrutenausbildung Hervorragendes“, unterstrich Nolte. „Gerade für sie ist es nicht einsichtig, warum ihnen der Wachdienst zum Beispiel verboten ist.“ Für eine Beteiligung an Kampftruppen sei aber eine Änderung des Grundgesetzes nötig, die einen breiten gesellschaftlichen Konsens voraussetze. Eine Wehrpflicht für Frauen lehne sie jedoch ebenso ab wie eine Berufsarmee.
Der niedersächsische Oppositionschef Christian Wulff (CDU) befürwortete dagegen einen Bundeswehrdienst von Frauen mit der Waffe. „Ich halte es für ein großes Problem, wenn Frauen zur Bundeswehr wollen und dann auf den Sanitätsdienst begrenzt sind“, sagte er.
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