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■ Berliner TelegrammSPD wie HB-Männchen zur PDS-Frage

Die Bündnisgrünen suchen heute in ihrer Fraktionssitzung nach der linken Regierungsalternative. Petra Pau verordnete beim PDS-Parteitag am Wochenende ihrer Partei Geschichtsunterricht zwecks Regierungsfähigkeit. Und die SPD? Die 24-Prozent-Kraft „will stärkste Partei in Berlin werden“. Das meinte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Wowereit. Er läßt sich damit noch am weitesten auf die Machtfrage und die PDS ein. Im übrigen reagierten die Genossen wie die HB-Männchen: Er habe es satt, sagte Fraktionssprecher Peter Stadtmüller, über das Stöckchen „Wie hältst du's mit der PDS?“ zu springen: „Der Stadt ist eine Regierung mit der PDS nicht zuzumuten“, sagte Stadtmüller, „das entscheiden wir aus der Geschichte dieser Stadt, und das heißt nein!“ Landesgeschäftsführer Rudolph Hartung blieb cool: 1998 seien Bundestagswahlen. Davor bestehe kein Anlaß für eine PDS-Debatte. Und Klaus-Uwe Benneter, der zum linken Flügel der Partei zählt, kritisierte die eigenen Reihen. Es lohne nicht, über die PDS zu räsonnieren, sondern über die SPD! „Der Zustand, in dem sich die SPD befindet, läßt die Frage nicht zu. Wir müssen erst unser inhaltliches Profil schärfen.“ Einig sind sich die Sozis an einem Punkt: Die Große Koalition wird als Makel, als Unding, wenn nicht als Katastrophe empfunden. Keiner will sie, aber alle machen mit. taz

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