: Biobauern die Gehörnten?
■ betr.: „Amtlich: Bio-Galloway hatte BSE“, taz vom 22. 1. 97, „Ökobauern fallen vom Fleische“, taz vom 23. 1. 97
[...] Daran, daß jetzt Biobauern die Gehörnten sein sollen, arbeitet Ihr kräftig mit.
Biobauern aus den Verbänden Bioland, Naturland und Demeter haben schon vor zwei Jahren die Herkunft ihrer Tiere erfaßt, die wenigen Tiere aus England, Frankreich und der Schweiz gesperrt und den Zukauf von Zuchttieren reglementiert.
Sie unterziehen sich einer strengen Kontrolle und haben mit den Trittbrettfahrern nichts gemein. Von der taz erwarte ich, daß sie recherchiert, wenigstens aber, daß sie Pressemitteilungen bis zum Ende liest und sich nicht auch noch über den Schaden lustig macht, den sie mitverursacht. Thomas Meier, Bioland-
Landwirt, Theley/Saar
[...] Falls Mensch nur Eure Headlines liest, bekommt es den Eindruck, es gäbe Tiere aus Betrieben des kontrolliert ökologischen Landbaues, welche an BSE erkrankt seien. Weiterhin, daß sogenannte Ur-Rinderrassen per se ökologisch seien und auf kbA-Betrieben Usus.
Eigenartigerweise stehen die Inhalte teilweise dann im Widerspruch zu Headlines und anderen Textbausteinen. Nichts, aber auch gar nichts an den jetzt aktuellen Fällen weist auf eine Verbreitung der mutmaßlichen Prionen in kbA- Betrieben hin! Weiterhin werden die angesprochenen Rassen nicht kommerziell auf kbA-Betrieben verwendet und gelangen – infiziert oder nicht – dementsprechend auch nicht in den Handel! [...] Markus Dieffenbach, Maisach
[...] Jeder interessierte Kunde von unserem Hof könnte wohl die Begriffe Bio – Öko – naturnah – besser auseinanderdividieren.
Es ist für uns „Bio-Bauern“ schon schwierig genug unseren ganzheitlichen Ansatz von ökologischem Anbau tagtäglich zu leben – die Konkurrenz wächst und damit die finanzielle Belastung, zudem, und das ist das Entscheidende, geraten wir „robusten Ökos“ familiär und gesundheitlich an unsere Grenzen bzw. haben sie schon überschritten!
Und da wird in der taz – einer Zeitung, die wir auf unserer Seite wähnten – mal eben ein Brückenschlag zur Biobranche gemacht, aber im Artikel gibt es dann kaum etwas zu lesen, was eine so sensationelle Überschrift untermauert. Obendrein wird die Falschmeldung vom 22. 1. noch nicht einmal in entsprechender Form zurückgenommen – statt dessen wird ordentlich draufgesattelt, was wir eigentlich von anderen Zeitungen kennen! [...] Kampfelder Hof, Hiddestorf
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