: Weltgeist und Fußvolk II - betr.: Lady-Di-Berichterstattung
[...] In dem Kommentar der Frau Tönnies schimmert das Bild eines antipodischen Intellektuellen durch, der sich nicht von den Obsessionen der Totalität zu befreien mag. Wenn die Autorin Verständnis und Empathie für die Sehnsüchte der Masse der Menschen, die die Medien nicht nur bedient haben, aufbringt, warum nicht auch für den Intellektuellen, der den Zerfall der Universalität betrauert, ohne sich in die Arme eines (ironisch zitierten?) Weltgeistes zu werfen? Kann sich ihre Phantasie nicht das Stoßgebet neuer Intellektueller vorstellen, so oder ähnlich:
Um Himmels willen, wir wollen nicht Euer ein und alles sein, sondern nur ein Teil, mit dem Ihr etwas anfangen könnt. Amen! So könnten sie sich unter dem „Grabmal des Intellektuellen“ (Lyotard) freischaufeln, an dessen Destruktion die Autorin mir nicht zweifelsfrei mitzuwirken scheint. Roland Odermatt, Köln
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