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Frau Rettich, die Czerni und ich

■ D 1998, Regie: Markus Imboden; Iris Berben, Martina Gedeck, Jeanette Hain u.a.; 90 Min.

Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Taxifahrerkreisen zu erfahren ist, sind die Propagandameldungen aus gewöhnlich gut feministischen Kreisen alle falsch. Fakt ist (sagt der Droschkenkutscher): In Deutschland gibt es praktisch kaum satirefähig schreibende Frauen! Ausgenommen natürlich die „Wahrheits“-Weiber von der taz. Und was ist mit Simone Borowiak, Ex- Titanic-Redakteurin? Ihr gänzlich unheralindischer Erfolgsroman aus dem Jahre 1992 wurde schließlich vom Stern in einem Atemzug mit Tucholskys „Schloß Gripsholm“ genannt. Antwort: Die Borowiak ist schon Okay, sie sollte ihre Arbeit aber nicht verfilmen lassen, auch nicht von einem Grimme-Preis-Träger. Markus Imboden hat wieder nur neue deutsche Komödie gemacht. Man kann es einfach nicht mehr sehen: Frauentrio auf Reisen, ein paar Männer kommen hinzu, alles wird chaotisch (also irre witzig), und der Schwule, der in der neuen deutschen Beziehungskiste niemals fehlt, tritt auch wieder auf, diesmal in der Gestalt von Dirk Bach. Im Ausland will diesen Quatsch niemand sehen, bei uns wird er für den „Deutschen Filmpreis 1998“ nominiert. Herr, wirf Hirn vom Himmel! Hat er vielleicht schon, denn die neue deutsche Komödie sackt an der Kinokasse rapide ab. Die letzten Frauen-Trio-Filme „Diebinnen“ und „Widows“ sind herrlich gefloppt. Hoffnungsschimmer!

Blauer Stern, CinemaxX Colosseum, Cine Star, Filmbühne Wien, Gloria Palast, Kant, Kosmos, Kinowelt Friedrichshain

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