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Ohne Chef

Der Hamburger Michel hat seinen Chor verloren. Gescheitert ist am Wochenende der Versuch, zwischen dem St. Michaelis-Chor und dem Kirchenvorstand eine Einigung über die Zusammenarbeit mit dem neuen Chorleiter Christoph Schoener zu erzielen. Nach Angaben des als Vermittlers eingesetzten Ivo von Trotha lehnte der Kirchenvorstand den Einigungsvorschlag mit überwiegender Mehrheit ab. Damit stellte sich der Kirchenvorstand erstmals gegen das Votum seines Vorsitzenden, Hauptpastor Helge Adolphsen.

Die Mitgliederversammlung des St. Michaelis-Chores hatte dem Kompromißpapier dagegen am selben Abend mit großer Mehrheit zugestimmt. Damit bleibt Schoener als Nachfolger von Günter Jena und Michel-Kantor im Amt und muß sich einen neuen Chor aufbauen. Der als Verein autonom strukturierte St. Michaelis-Chor, der sich gegen Schoener ausgesprochen hatte, will zusammenbleiben und eigenständig Konzerte geben.

Der Einigungsvorschlag sah vor, daß der Chor weitere zweieinhalb Jahre quasi auf Probe mit dem von der Kirchengemeinde unbefristet festangestellten Schoener zusammenarbeiten sollte, um ihn nach Ablauf dieser Frist satzungsgemäß als Chorleiter zu akzeptieren oder auch nicht. Bis zu dieser endgültigen Entscheidung hätte Schoener nach Angaben von Trothas keine vollen künstlerischen Befugnisse in den Chorangelegenheiten gehabt. Bei Streitigkeiten sollte ein Vermittlungsausschuß für die nötige Verständigung sorgen.

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