Workshop Nr. 16: Die TeilnehmerInnen

Die TeilnehmerInnen des Workshops "Top Secret - Geheimnisse"

Geheime Botschaften: eingraviert in die Uhr von Abraham Lincoln Bild: Reuters

Bei der Auswahl der TeilnehmerInnen wird darauf geachtet, dass eine interdisziplinäre Gruppe mit unterschiedlichen Vorkenntnissen im Journalismus entsteht.

JedeR kann sich bewerben. Die je zehn Frauen und Männer pro Workshoptermin sind zwischen 18 und 28 Jahre alt und kommen aus allen Regionen Deutschlands und aus dem Ausland.

Anna Weusmann, bin 24 und wohne seit ca. 2 Jahren in Berlin. Hergekommen bin ich um für einen Filmemacher und das von ihm gegründete Künstlerkollektiv zu arbeiten. Momentan studiere ich an der HFF Potsdam digitale Medienkultur.

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Geheimnisse sind unser persönlicher Freiraum, indem unsere intimsten Wünsche und Ängste frei von Rechtfertigung existieren können. Spähprogramme und Datensammler, die diese Privatsphäre verletzen sind Diebe, die in fremden Besitz einbrechen und etwas nehmen, das ihnen nicht gehört.

Janto Rößner, bin 27 Jahre alt, Sohn einer Deutschen und eines Senegalesen und lebe derzeit in Hamburg. Nach dem Abitur 2006 entschied ich mich gegen konventionelle Bildungswege und widmete mich der Musik. Konzertreisen in Europa, Asien und Afrika motivierten mich zur umfassenderen Auseinandersetzung mit dem Journalismus und seinen kulturpolitischen Aspekten.

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„Ich habe nichts zu verbergen“. Eine weit verbreitete Argumentation für die Vernachlässigung des digitalen Selbstschutzes. Nichts Visuelles oder Haptisches? Kann ja nicht so gefährlich sein. So wie atomare Strahlung. Technische Entwicklung ist schneller als gesellschaftliche Bewusstseinsentwicklung.

Anne Neumann, bald 24 jährig wohne ich in Jena. Hier bin ich auch groß geworden. Zur Schule gegangen bin ich auch, und habe 2010 mein Abitur gemacht. Danach hat es mich im Rahmen eines Freiwilligendienstes nach Russland getrieben, und nach einem mehr oder weniger erfolglosem Studium in Erfurt studiere ich nun Geographie in Jena.

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Also mein größtes Geheimnis ist ja: … … …

Jens Augspurger (21) studiert Politikwissenschaft, Friedensforschung und Hispanistik in Mannheim und Indien, wo er seine Leidenschaft, die indische Küche, kennengelernt hat. Er schreibt für mehrere Online-Medien über Politikgeschehen und am liebsten über's Essen und ist viel in der Blogosphäre unterwegs. Ablenken kann ihn höchstens ein richtiger guter Film...

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Geheimnisse hat jedeR. Um das zu wissen brauchen wir nicht investigativ sein. Ich wünschte mir, die Gesellschaft würde das mehr akzeptieren - denn Geheimnisse darf jedeR haben. Wir sollten nachhaken und Alarm schlagen, wo das Offensichtliche Unausstehliches schafft. Dort sind die wahren Skandale.

Ariana Emminghaus, ich bin noch ein Frischling unter den Volljährigen und erst seit dem 09.11.2013 dabei. Diesen Mai werde ich voraussichtlich Abitur am Ludwigsgymnasium Saarbrücken machen. Im zweiten – bald dritten – Semester studiere ich außerdem Literaturwissenschaften im Juniorstudium an der Universität des Saarlandes. Wirklich zukunftsorientiert engagiere ich mich aber im Theater. 

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Als Geheimnis empfinde ich alles der Allgemeinheit nicht Zugängliche. Wo immer es Information hinter Barrieren gibt, wo mindestens ein Schlüssel gebraucht wird - Codes, professionelle Qualifikationen, zwischenmenschliche Beziehungen – da handelt es sich um ein Geheimnis. Je schwerer zu erlangen die Schlüssel, desto geheimer die Information.

Jonas Schlemme, bin 18 Jahre alt und komme aus München. Dort habe ich mein Abitur am Werner-von-Siemens-Gymnasium gemacht und arbeite momentan beim Pepper Theater in Neuperlach. Das Schreiben ist schon seit meiner Schulzeit meine große Leidenschaft. Außerdem bin ich noch Sänger und Gitarrist einer Garagen-Rockband.

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Zum Thema „Top Secret“ fällt mir spontan das Freihandelsabkommen ein, das momentan weitgehend hinter verschlossenen Türen zwischen der EU und den USA ausgehandelt wird. Und natürlich muss ich, wenn ich das Wort „Geheimnisse“ höre, an den Whistleblower Edward Snowden denken.

Julia Ley, 25, lebt nach über acht Jahren in Großbritannien nun wieder in ihrer Heimatstadt Berlin, wo sie unter anderem als Übersetzerin und freie Journalistin tätig ist. Studiert hat sie Geschichte und Politik an der School of Oriental and African Studies in London, sowie Modern Middle Eastern Studies an der Universität Oxford. Ihre Spezialisierung liegt dabei im Bereich Türkeistudien. 

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Geheimnisse zu wahren scheint heute ein Ding der Unmöglichkeit. Whisteblower werden gejagt, doch Geheimdienste verschaffen sich ungeniert Zugang zum Privatleben ihrer Bürger. Doch auch die sozialen Medien haben Anteil an einer neuen Kultur der “Transparenz”, die Geheimnisse nicht mehr zu schätzten weiß.

Kevin Ferson, Der Campus Wilhelminenhof der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin liegt traumhaft gelegen, am Ufer der Spree, in Berlin. Hier studiere ich derzeit Wirtschaftsingenieurwesen. Aufgewachsen bin ich im beschaulichen Stuttgart, bis mich mein Weg, kurz nach meinem 21. Geburtstag im Oktober letzten Jahres, in die Hauptstadt geführt hat.

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Die Frage, wo die Grenze zwischen präventiver Terrorabwehr und der Wahrung der Persönlichkeitsrechte zu ziehen ist, muss spätestens nach den Enthüllungen des ehemaligen amerikanischen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden zu einem der zentralen Themen der Bundesregierung werden.

Katarina Galic, 22 Jahre alt, wohnt in München und ist im Internet zu Hause. In dem bisschen Freizeit, das ihr das Studium von Politikwissenschaft und Geschichte lässt, regt sie sich hauptsächlich auf. Worüber? Egal, sie findet schon etwas, worüber sie sich echauffieren kann.

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Im Prinzip haben wir ein ganzes Leben lang Geheimnisse. Es fängt mit den an den Eltern vorbeigeschmuggelten Süßigkeiten an und setzt sich mit Wahl-. Brief- und Steuergeheimnis fort. Oder weiß Big Brother doch alles? Nach Snowden ist da niemand mehr so wirklich sicher.

Malte Cegiolka, bin 21 und studiere derzeit Landschaftsnutzung und Naturschutz. Nachdem ich bei einem Freiwilligendienst in Argentinien mit den ökologischen und sozialen Fragen unserer Zeit in Berührung gekommen bin, versuche ich Dinge anders zu machen.

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Na klar, mit dem Fall Edathy ist das Thema aktuell und brisant. Dann sind da die NSA-Affäre und Edward Snowden. Informationen verbreiten sich heute in Windeseile über den gesamten Globus – da gilt es die Folgen ihrer Bekanntmachung einzuschätzen und verantwortungsbewusst damit umzugehen.

Leonie Kampmeyer Nach dem Abitur in Osnabrück ging es in die weite Welt nach Lüneburg, wo ich meinen Bachelor in „Kulturwissenschaften“ und „Kulturinformatik“ gemacht habe. Danach habe ich als Talkshowredakteurin in Hamburg gearbeitet, bevor es mich wieder in Richtung Heimat zog: Münster ist mein derzeitiger Wohn- und Studienort. Gerade bin ich im letzten Semester meines Masters „Kommunikationswissenschaft“ und dabei 24 Jahre alt.

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Schlagzeilen im Frühjahr 2014: NSA, Datenklau und Mitschnitte von Telefongesprächen. Gibt es eigentlich noch „Top Secrets“, wenn ich den Jahrestag meiner Beziehung bei Facebook veröffentliche? Oder geht es nicht viel eher um die Frage, ob jede Rettung von Geheimnissen zu spät ist?

Miguel de la Riva, 22 Jahre, legte 2011 das Abitur in seiner Heimatstadt Köln ab. Das Studium der Philosophie begann er dort als Schüler und setzt es gegenwärtig mit dem Nebenfach Soziologie an der LMU München fort. Blut am Journalismus hat er bei Studentenmagazinen geleckt. Gegenwärtig gibt er das studentische Philosophiejournal „cogito“ heraus.

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Miguel de la Riva ist beständig auf der Suche nach dem Geheimnis der Kunst, sich interessant und eloquent in 300 Zeichen zu einem beliebigen Thema zu äußern.

Merièm Strupler ist 22 Jahre alt, studiert Ethnologie und Geschichte und lebt eigentlich in Zürich. Diesen Sommer verbringt sie als Austauschstudentin in Berlin – denn von kleinkarierter Fremdenfeindlichkeit hat sie die Nase voll. Und es ist schliesslich nötig, dem rechtspopulistischem Medienbrei mit kritischem Journalismus entgegen zu halten.

Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten. Mit der zunehmenden Überwachung sterben die Geheimnisse aus. Das Mystischste, das uns bleibt, sind der Geheimdienst und das Bankgeheimnis. Und der grosse Bruder schaut uns zu.

Philipp Juranek, vor 24 Jahren geboren aufgewachsen in der niedersächsischen Peripherie, zwischen Mittellandkanal und Teutoburger Wald. Eine gute Kindheit! Nichtsdestotrotz: nach dem Abi schnell nach Berlin; studieren, Politik und Spanisch. Zunächst auf Lehramt – doch dann, irgendwie, beim Fernsehen gelandet. Und für gut befunden.

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Rumpelstilzchen hatte ein Geheimnis. Oh wie gut, dass niemand weiß. Konnte es nicht für sich behalten. Tanzte um’s Feuer und sang es in den Wald hinaus. Ohne Not. Das Ende ist bekannt. Genau da liegt der Zauber: erst, wenn es raus muss, geteilt werden muss – erst das macht es zum Geheimnis. Das hat Dir der Teufel gesagt! Und dann ist es aus.

Simone Grössing, 24, ist Wahlwienerin mit lateinamerikanischen Wurzeln. Sie schreibt gerade an ihrer Masterarbeit im Fach Politikwissenschaft und arbeitet als Redakteurin und freie Journalistin in Wien. Im letzten Jahren hat es sie nach Kopenhagen und kurz nach München verschlagen. Mag Musik, Hunde und Kaffee.

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Geheimnisse haben einen gewissen Zauber, sie machen die Welt für uns zu einem reizvollen Ort. Sie können Leidenschaft für etwas wecken, uns vorantreiben. Entweder bringen sie uns dazu, Dinge und Menschen verstehen zu wollen, oder etwas mit großer Sorgfalt zu behüten. Eine Welt ohne Geheimnisse wäre ziemlich öde.

Senthuran Sivananda, Niederrheiner Jung, geboren in Mönchengladbach, aufgewachsen und lebend in Krefeld, Politikstudium in Duisburg, Arbeiterkind tamilischer Einwanderer und in einigen Augen ein verkanntes Talent. Freier Mitarbeiter bei Fussballdaten.de und Rheinische Post Krefeld. Derzeit auf der Suche nach einer Volontariats- oder zumindest Pauschalistenstelle.

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Was haben Sheldon Cooper und Hape Friedrich gemeinsam? Sie hassen Geheimnisse. Wenn man sie für sich behält, ist es falsch, wenn man sie aus verständlichen Gründen verrät, auch. Geheimnisse sind der Gordische Knoten unseres Lebens.

Stephanie Frank, aufgewachsen bin ich in Jüterbog, das liegt in Brandenburg. Dort ging ich auch zur Schule und machte nach 13 Jahren Abitur. Zum Studium zog es mich nach Thüringen – genauer nach Jena. Nach 7 Jahren, Zwischen-Stops in England, Berlin und Potsdam, ging es weiter nach Stuttgart. Heute bin ich 27 und arbeite als Volontärin an der Hochschule der Medien.

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Manchmal können Geheimnisse vorübergehend notwendig sein. Dennoch kann es für ein auf Vertrauen setzendes und gemeinschaftliches Miteinander – egal ob öffentlich oder privat – nicht gut sein, Menschen dauerhaft von Informationen auszuschließen.

Till Hust, 19 Jahre. Ich habe 2013 mein Abitur gemacht und bestreite seit August mein freiwilliges soziales Jahr in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Ich bin freier Mitarbeiter der Saarbrücker Zeitung und schreibe seit vielen Jahren die Spielberichte und Interviews für den saarländischen Traditionsverein Borussia Neunkirchen. In diesem Rahmen wurde mir auch die Ehre zuteil, bei den Arbeiten am Buch "100 Jahre Ellenfeldstadion - vom Borussia-Sportplatz zum Erinnerungsort" mitwirken zu dürfen.

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Hat jeder Geheimnisse? Gibt es sie in Zeiten von NSA und Facebook überhaupt noch? Stellen Geheimnisse vielleicht einen letzten Rückzugsort dar, in einer Zeit, in der wir drohen, zu gläsernen Individuen zu werden? Mit welchen Rechten und Pflichten sieht sich dabei der Journalismus konfrontiert? Wir werden dem Ganzen auf den Grund gehen...

Laura Ilg, 20 Jahre alt. Nach meinem FSJ in einem multiethnischen Jugendzentrum in Mazedonien bin ich nun zurück in Deutschland. In Dresden studiere ich Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft und schreibe für die Campuszeitung sowie für ein lokales Stadtmagazin.

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Geheimnisse gibt es überall – ob in Politik, Wirtschaft oder im Privatleben. Dinge, die man nur mit wenigen Personen teilen möchte. Doch in Zeiten von NSA-Skandal und mangelndem Datenschutz bei Facebook frage ich mich immer wieder: Wie „top secret“ ist Privates heute überhaupt noch?

Tim Ludwig, vor 24 Jahren in Hamburg geboren, gelernter Veranstaltungskaufmann, ungelernter Germanistikstudent und neuerdings Student der Rechtswissenschaften, immer noch in Hamburg. Zuhause zwischen Klobürsten und Klubs, Hundertschaften und Hundescheiße.

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Geheimdienste dieser Welt spionieren sich und ihre Regierungen gegenseitig aus. Edward Snowden trötet fleißig vor sich hin und schlägt den Geheimniskrämern ein Schnippchen. Der deutsche Verfassungsschutz versucht sich auch an der Spionage, schafft es aber in 13 Jahren nicht die Morde des NSU zu unterbinden. Geheimdienste als stille Helden und Retter der Welt gibt es höchstens noch im Kino.