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Arbeitgeber fordern Lebensarbeitszeitkonten

■ Hundt: Längere Arbeitspausen oder Teilzeit denkbar. Basis soll Wochenarbeitszeit bleiben

Berlin (AP) – Die Arbeitgeber haben erstmals die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten gefordert. „Die Tarifverträge sollten den Tarifparteien künftig die Möglichkeit geben, im Rahmen von betrieblichen Vereinbarungen Lebensarbeitszeitkonten einzuführen“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeber, Dieter Hundt, der Welt. Basis eines solchen Kontos sollte laut Hundt weiterhin die tarifliche Wochenarbeitszeit sein.

Vorstellbar sei, daß etwa ein jüngerer Mensch mehr arbeite und so Arbeitszeit für spätere Jahre anspare, mit der er zum Beispiel einen sanften Einstieg in den Ruhestand gestalten könne. Ebenso denkbar sei eine längere Arbeitspause oder Teilzeitarbeit mit entsprechenden Vereinbarungen und Vergütungen.

Der Flächentarifvertrag solle Betrieben die Möglichkeit geben, mit den Arbeitnehmern individuelle Arbeitszeitkonten auszuhandeln. Eine mögliche Alternative sei auch die Einrichtung von solchen Zeitkonten für ganze Arbeitsgruppen im Betrieb.

„Wir müssen von den starren und einengenden Wochenarbeitszeiten wegkommen“, sagte Hundt. Lebensarbeitszeitkonten seien die logische und sinnvolle Fortsetzung der Arbeitszeitflexibilisierung und würden die „leidige Überstundendebatte“ beenden.

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