: Linksradikaler festgenommen
■ Vorwurf: Gezielte Schüsse auf Beamte
Berlin (taz) – Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die „Revolutionäre Zellen“ hat die Generalbundesanwaltschaft gestern insgesamt acht Wohnungen in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt durchsucht. Die Maßnahmen richteten sich gegen den 40-jährigen Berliner Tarek M., der von 1986 bis 1996 der Rädelsführer der „Revolutionären Zellen“ gewesen sein soll.
M., der bereits im Mai kurzzeitig verhaftet worden war, wurde gestern erneut festgenommen und sollte heute dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Ihm wird vorgeworfen, im Jahr 1986 den damaligen Leiter der Berliner Ausländerbehörde, Harald Hollenberg, vor seiner Wohnung durch Schüsse in die Beine verletzt zu haben. Knapp ein Jahr später soll M. von einem Motorrad aus auch auf den inzwischen ebenfalls pensionierten Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht, Günter Korbmacher, geschossen haben. Außerdem beschuldigt ihn die Bundesanwaltschaft, an einem Sprengstoffanschlag auf die Berliner Zentrale Sozialhilfestelle für Asylbewerber beteiligt gewesen zu sein. Beide Körperverletzungsdelikte sind verjährt. Der Vorwurf lautet auf Rädelsführerschaft in einer terroristischen Vereinigung. So soll M. 1995 etwa 10 Kilogramm gestohlenen Sprengstoff aufbewahrt haben.
Neben vier Objekten, die Tarek M. zugeordnet wurden, durchsuchten die Beamten auch vier Wohnungen von sogenannten Kontaktpersonen, gegen die kein Tatverdacht vorliegt.
Andreas Spannbauer
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