unterm strich
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Weil’s Ostern ist, soll’s dicke Eier regnen. Das heißt, es soll natürlich nicht regnen, aber wer hätte was dagegen, wenn ihm beim Suchen dieses Ding unterkäme? Ein christliches Geschenk zu einem echt unchristlichen Preis: Das Fabergé-Ei für schlichte 169.000 Mark. Wobei man wie üblich differenzieren muss. Zunächst ist der Kult ums Ei – wie jede gute Idee – ein heidnischer Brauch, der erst im Mittelalter christianisiert wurde. Dass ihre christliche Majestät Alexander III., Zar von Russland, dann 1885 befand, dass es ein gewöhnliches Hühnerei nicht mehr tut, kann man nach all den Jahren eigentlich schon verstehen. Also musste sein Hofjuwelier Peter Carl Fabergé nun goldene Eier legen. Seine Dynastie überdauerte zwar die der Romanows, aber 1920 war dann auch Schluss. Seit 1990 aber gibt es die Eier wieder, dank Victor Mayer in Pforzheim. Etwa das Gorbatschow-Ei, das Nelson-Mandela-Ei oder das Millenniums-Ei. Wir empfehlen das Original-Fabergé-Schlangen-Uhr-Ei.

Die Schauspielerin Lila Kedrova, Oscar-Preisträgerin als sweet, sweet Madame Hortense in „Alexis Sorbas“, ist tot. Erst jetzt wurde bekannt, dass sie bereits am 16. Februar in Sault Ste. Marie in Kanada starb. Die gebürtige Russin hatte für eine Reihe von Film- und Bühnenauftritten hohe Auszeichnungen erhalten, darunter den französischen César für „Razzia sur la Chnouf“ (1955) und eine Goldene Maske in Taormina auf Sizilien für den Film „Tell Me a Riddle“ (Erzähl mir ein Rätsel, 1980).

Ihr größter Erfolg war jedoch 1964 die rührende Rolle der ehemaligen Prostituierten an der Seite von Anthony Quinn in „Alexis Sorbas“. Kedrova war in St. Petersburg zur Welt gekommen und mit ihrer Familie nach der Oktoberrevolution ins Pariser Exil geflüchtet. Ihre Papiere blieben in der Heimat zurück, neue wurden später von den Nazis konfisziert. So gibt es keinen Nachweis ihres Geburtsdatums – welchen glücklichen Umstand die Kedrova nutzte und alterslos blieb.