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Zuerst von Waffen sprechen

betr.: Diskussion um Bundeswehr etc.

Wer gegenwärtig noch von „Verteidigung“ spricht, muss zuerst von Waffen sprechen. Die Zeiten, wo uniformierte Männer „ins Feld zogen“, sich gegenseitig umbrachten, um die Heimat zu schützen, sind vorbei. Im Zeitalter der Luftkriege, der Atomwaffen, der Nukleargeschosse, der biologischen Waffen und was sonst noch menschliche Gehirne sich an Grausamkeiten ausdenken mögen, gibt es keine Verteidigung mehr, nur noch Vernichtung.

„Sieger“ ist, wer – möglichst aus der Luft – die meisten Toten, Leiden und Verstümmelungen produziert. Was dann noch übrig bleibt, ist das lukrative Geschäft des Wiederaufbaus, bis zur nächsten „Verteidigung“.

Wer da von „Schurkenstaaten“ spricht und dies medial verbreiten lässt, versucht im Zeitalter der „Spaßgesellschaft“ die Menschen zu täuschen und eben mit Hilfe der allgewaltigen Medien zu desinformieren. Unsere entpolitisierte „Informationsgesellschaft“, jung, schick, dynamisch, bar jeder Erfahrung, auf die Schiene des Raffens gesetzt, schluckt jede Ungeheuerlichkeit so lange, bis sie selbst betroffen ist; dann aber kommt das große Wehgeschrei über das Unrecht, das ihr angetan wurde.

MARIANNE WEUTHEN, Neuss

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