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Aus Militärseelsorge aussteigen

betr.: „Militärbischof Dyba geht wirklich“ (In Kürze), taz vom 17. 7. 00

Der Rücktritt des katholischen Militärbischofs Dyba rückt in die Öffentlichkeit, dass es dieses Amt und die Militärseelsorge überhaupt noch gibt, die von beiden großen Kirchen im Auftrag des Militärs betrieben wird.

Dass Militärseelsorger vom Staat bezahlt und vor der Einstellung vom Militärischen Abschirmdienst (MAD) durchleutet werden, weist auf die Abhängigkeit der Kirchen vom Staat in diesem Bereich hin. Tatsächlich gibt es von offizieller Seite der beiden Kirchen keinen nennenswerten Protest gegen den Aufrüstungskurs der Bundesregierung, den die Kirchen durch die Militärseelsorge sogar noch absegnen.

Hielten sich die Kirchen an ihren christlichen Friedensauftrag, stiegen sie aus der Miltärseelsorge aus und überließen die Seelsorge an Soldaten im Bedarfsfall ortsansässigen Pfarrern und Pastoren. Diese könnten denn auch im Falle eines Auslandseinsatzes der Bundeswehr getrost zu Hause bleiben. Denn warum sollen Soldaten besser gestellt sein als andere Menschen, die ja auch nicht von Seelsorgern begleitet werden, wenn sie im Ausland tätig sind? KATHRIN SCHALLEK, Bremen

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