: Die Wortwahl der Agenturen
betr.: „Shell-Geiseln frei“, taz vom 7. 8. 00
Unbesehen übernehmen Sie die Wortwahl Ihrer Zulieferer, der Agenturen. Militant, das impliziert Gewalt, direkt und für alle sichtbar. Wo Waffen auftauchen, da ist Militanz. Leider bleibt die Aufmerksamkeit des unbedachten Lesers allein bei dieser „offensichtlichen“ und auch so bezeichneten Gewalt hängen. Doch eine viel destruktivere Form der Gewalt – die unsäglichen Lebensbedingungen der armen Bevölkerung in dem Machtbereich der Ölmultis und ihrer nigerianischer Komplizen wird ignoriert und vergessen – wie die Menschen. Die Zerstörung von Lebensgrundlagen betrifft viele Menschen auf lange Zeit. Mit der ausgeübten Gewalt dieser hilflosen Aktionen ist sie überhaupt nicht zu vergleichen. Das bitte ich zu bedenken. Die Wortwahl der Presseagenturen sollte nicht die Ihre sein. So vermehrt sich Gedankenlosigkeit. JUTTA GRÜNEWALD, Buckenhof
Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
